Fünf Jahre WandelBar – eine Idee wird Bewegung

Jede Veränderung beginnt mit einer Vision. Und manchmal reicht eine Person, die den ersten Schritt wagt, damit viele andere folgen. Vor fünf Jahren brachte Johanna Brühl die Idee der WandelBar nach Lippstadt – einen offenen Raum, in dem Menschen miteinander über Zukunft, Nachhaltigkeit und die sozial-ökologische Transformation ins Gespräch kommen. Aus dieser Vision ist inzwischen ein fester Bestandteil des Klimanetzwerks Lippstadt geworden: die WandelBar als Ort des Austauschs, Lernens und gemeinsamen Handelns.

Die Anfänge

Im Frühjahr 2020 – mitten in der Corona-Pandemie – entstand die erste WandelBar als virtueller Treffpunkt. Damals diskutierte eine kleine Gruppe Szenarien des Zukunftsinstituts, sprach über Postwachstum und über die Frage: „Was wollen wir wirklich, wirklich verändern?“

Es blieb nicht beim Austausch. Schnell wurde klar: Wandel braucht Räume, in denen Menschen sich begegnen und ins Tun kommen können. Aus der Online-WandelBar wurde eine reale Gemeinschaft vor Ort in Lippstadt. Erste Treffen beschäftigten sich mit Methoden wie dem 4-Quadranten-Modell von Ken Wilber oder der Theorie U von Otto Scharmer. Damit legten die Teilnehmenden die Grundlage, wie ein lokaler Transformationsprozess aussehen könnte – partizipativ, kreativ und offen.

Vom Experiment zur festen Größe

Ein entscheidender Schritt war das Finden von Orten für die WandelBar. Besonders der Einzug in einen leerstehenden Friseursalon mitten in der Stadt sorgte für Aufmerksamkeit. Passender hätte die Location kaum sein können: Ein Raum der Veränderung für eine Bewegung, die Wandel vorlebt.

Die Mensa des Ostendorfgymnasium ist seit dem September 2022 der Veranstaltungsort für die WandelBar – jeden ersten Mittwoch im Monat – finden hier  Vorträgen, Diskussionen und Workshops statt. Themen wie Tiny Houses, Carsharing, Postwachstum, klimagerechtes Reisen oder EU-Bürgerräte lockten immer wieder neue Menschen an. Der Erfolg sprach sich herum: Der Vortrag zu Tiny Houses mit über 70 Teilnehmer*innen führte sogar dazu, dass im Neubaugebiet Dedinghausen Platz für sieben Tiny Houses geschaffen wurde – ein konkretes Ergebnis aus einem WandelBar-Abend heraus.

Gemeinsam unterwegs

Die WandelBar ist längst nicht mehr nur „eine Idee von Johanna Brühl“. Sie ist heute ein fester Bestandteil des Klimanetzwerks und lebt von den vielen Menschen, die sich regelmäßig einbringen, organisieren, mitdiskutieren und Projekte vorantreiben. Ob bei Veranstaltungen, in Arbeitsgruppen oder in Gesprächen mit Politik und Verwaltung – die WandelBar hat entscheidend dazu beigetragen, dass das Thema Klimaneutralität und nachhaltiges Leben in Lippstadt sichtbar bleibt.

Ein Beispiel dafür war der 40. WandelBar-Themenabend am 6. August 2025: Ein Spaziergang durch die Stadt führte zu kritischen Orten der Klimaanpassung. Zwölf Teilnehmende schauten genau hin und diskutierten, ob die bisherigen Maßnahmen reichen, um Lippstadt klimaresilient zu machen. Es wurde deutlich: Wandel bedeutet, den Blick zu schärfen, Fragen zu stellen – und sich einzumischen.

Stolz auf das, was wir erreicht haben

Wenn wir heute zurückschauen, können wir als Klimanetzwerk Lippstadt stolz sein:

  • Wir haben aus einer Idee einen festen Lern- und Begegnungsraum geschaffen.
  • Wir haben regelmäßig Veranstaltungen durchgeführt, die hunderte Menschen erreicht haben.
  • Wir haben Themen gesetzt, die in der Stadt weiter diskutiert und zum Teil schon umgesetzt wurden.
  • Wir haben gezeigt, dass Wandel nicht abstrakt bleibt, sondern ganz konkret vor Ort passiert.

All das ist nicht das Werk Einzelner, sondern das Ergebnis gemeinschaftlichen Engagements. Jede Person, die in den letzten fünf Jahren dabei war, hat die WandelBar mitgestaltet: als Vortragende, als Diskussionspartner, als Mitorganisatorin, als Ideengeberin oder einfach durch die Präsenz und das Zuhören.

Ausblick: Der Wandel geht weiter

Die WandelBar ist nicht am Ziel – sie ist unterwegs. Unsere Vision bleibt, Lippstadt nicht nur klimaneutral zu machen, sondern zu einer gerechteren, gemeinschaftlicheren und lebenswerteren Stadt zu entwickeln. Eine Stadt, die sich mutig den Herausforderungen der Zukunft stellt und suffizientes, nachhaltiges Leben ermöglicht.

Dazu braucht es weiterhin viele Aktive, die ihre Ideen einbringen, Verantwortung übernehmen und Lust haben, gemeinsam Zukunft zu gestalten. Jede*r ist eingeladen, Teil dieser Bewegung zu werden. Denn klar ist: Niemand gestaltet den Wandel für uns – wir müssen ihn selbst in die Hand nehmen.

Fazit

Die Geschichte der WandelBar zeigt, was möglich ist, wenn eine Vision auf engagierte Menschen trifft. Sie ist ein lebendiger Beweis dafür, dass Veränderung machbar ist – Schritt für Schritt, Abend für Abend, Projekt für Projekt.

Als Klimanetzwerk Lippstadt blicken wir mit Dankbarkeit und Stolz auf die letzten fünf Jahre zurück. Und wir freuen uns darauf, gemeinsam mit vielen alten und neuen Mitstreiter*innen die nächsten Kapitel zu schreiben.

Denn die Zukunft beginnt hier – und jetzt.

12 Fragen zum Klimaschutz in Lippstadt an unsere 6 BürgermeisterkandidatInnen

Dieses Jahr ist für uns ein besonders, denn wir wählen am 14. September einen neuen Stadtrat und einen neuen Bürgermeister, bzw. eine Bürgermeisterin.  Oft wurden unsere Anregungen im Rat und in den Ausschüssen abgelehnt, teilweise mit nur einer Stimme Mehrheit – und das war nicht selten sogar der Leiter des Ausschusses oder sogar der Bürgermeister. Deshalb stand das Jahr 2025 bei uns auch unter den Vorzeichen eines Wandels für Lippstadt durch Wahlen.

Noch 6 Wochen bis zur Wahl


Zur Wahl stehen nicht nur die Parteien, sondern auch Personen, die sich im Wahlkampf den LippstädterInnen vorgestellt haben. Aus unserer Erfahrung können wir sagen, dass die Person des Bürgermeisters oder der Bürgermeisterin einen wichtigen Einfluss auf die Kommunikation, die Entscheidungen und Beschlüsse im Stadtrat haben. 

Im Hinblick auf die Klimakrise, ihre Auswirkungen in Lippstadt und konkrete Maßnahmen dagegen hatten wir an die BürgermeisterkandidatInnen also 12 Fragen, die uns als Netzwerk am Herzen liegen, da sie unsere Themen betreffen. Uns ist klar, dass dies nur ein Ausschnitt dessen darstellt, was auf Lippstadt zukommt. Trotzdem können die Antworten eine Wahlhilfe sein und deshalb wollen wir sie hier an dieser Stelle auch in Gänze transparent und öffentlich machen, damit sich jeder und jede selbst ein Bild machen kann.

Unser Fazit:

Die Antworten lassen nicht nur Rückschlüsse auf den Ambitionsgrad der Kandidaten beim Klimaschutz zu, sondern auch auf ihr Fachwissen, ihre Expertise und darauf, wie sehr sich die Kandidaten und Kandidatinnen in das Thema Klimaschutz für Lippstadt eingearbeitet haben. Unser Fazit nach der Sichtung der Antworten: 3 der 6 Kandidaten sind sehr ambitioniert, das Thema systematisch und zeitgerecht anzugehen, die 3 übrigen Kandidaten gehören eher zur Fraktion der Verzögerer. 

Unsere Top 3 in puncto mutige Anpacker mit Vision und strukturierter Herangehensweise sind Elisabeth Körner, Michael Bruns und Alexander Tschense

Aber schauen Sie doch selbst einmal in die Antworten und machen Sie sich ein eigenes Bild. 

Hier geht es zu den vollständigen Fragen und Antworten, die wir im Juni und Juli 2025 durch eine E-Mail-Befragung der sechs KandidatInnen und Kandidaten erhoben haben. 

Und in den nächsten 6 Wochen werden wir die einzelnen Fragestellungen über unsere Social Media Accounts einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.

Fahrradtour für den Klimaschutz

Die AG Energie des Klimanetzwerkes Lippstadt veranstaltete am 01.09. die erste Wärme und PV-Tour in diesem Jahr.

Abends, bei schönem, viel zu trockenen Wetter trafen sich 24 Interessierte zu dem Thema:

Wie spare ich möglichst viel Energie im Haus.

Die Beweggründe hierfür sind aktuell viele, die einen sehen die Notwendigkeit aus Kostengründen und in Anbetracht von eskalierenden Strom- und Gaspreisen, Energie einzusparen, andere sehen natürlich auch den Klimaaspekt. Fakt ist, dass jeder Mensch, der in einem Gas- oder Heizöl beheizten Haus/Wohnung wohnt, entlässt ca. 1t CO2 in die Luft pro Jahr. Wenn man das vergleicht mit den Vorgaben des IPCC, der das Einhalten des 1,5°-Ziels nur für möglich hält, wenn pro Kopf insgesamt nur maximal 2 t CO2 in die Luft geblasen werden dürfen, ist die Immobilie schon ein sehr grosser Hebel.
Wärmedämmung der Keller- und der Dachbodendecke, 3-fach verglaste Fenster können hier schon sehr viel Effekt zeigen.
Die Tour mit den Drahteseln ging vorbei an einem Einfamilienhaus aus 1963, an einem Mehrfamilienhaus aus den 1970ern, und einem komplett sanierten Altbau mit ähnlichem Baujahr. Allen Immobilien ist gemein, dass sie mit Wärmepumpen, also elektrisch betrieben werden, und das der hierfür notwendige Strom mit PV-Anlagen gewonnen wird. Weitere Heizungsunterstützung liefert im Sommer eine Solarthermie. Die Wärme wird aus dem Boden (Erdwärme) oder aus der Luft (Luftwärme) gewonnen.
Nach dem sämtlich Themen, wie z.B. Speicherung von Energie entweder in Form von elektrischen Speichern, aber auch z.B. als Eisspeicherheizung als saisonaler Speicher standen hier auf dem Programm. 

Die Teilnehmer*innen waren nach der ca. 2-stündigen Führung versorgt auch mit Hintergrundinformationen, wie man an die Fördergelder kommt, was gefördert wird und in welchem Umfang. 

Falls Interesse an einer weiteren Tour besteht, wenden Sie sich bitte an info@klimanetzwerk-lippstadt.de

Du hast die Wahl – am 13.09.

Welche Partei überzeugt Dich beim Thema Klimaschutz wirklich? Wir haben zu diesem Thema die Wahlprüfsteine aufgelegt und die Inhalte visualisiert. Schaut selbst.

Mehr Info´s gibt es auch an unserem Wahlprüfsteine – Stand am 29.08., 05.09. und 12.09 auf dem Rathausplatz in Lippstadt von 10:00 Uhr bis 14:00 Uhr.

Sprechen Sie uns an!