Fünf Jahre WandelBar – eine Idee wird Bewegung

Jede Veränderung beginnt mit einer Vision. Und manchmal reicht eine Person, die den ersten Schritt wagt, damit viele andere folgen. Vor fünf Jahren brachte Johanna Brühl die Idee der WandelBar nach Lippstadt – einen offenen Raum, in dem Menschen miteinander über Zukunft, Nachhaltigkeit und die sozial-ökologische Transformation ins Gespräch kommen. Aus dieser Vision ist inzwischen ein fester Bestandteil des Klimanetzwerks Lippstadt geworden: die WandelBar als Ort des Austauschs, Lernens und gemeinsamen Handelns.

Die Anfänge

Im Frühjahr 2020 – mitten in der Corona-Pandemie – entstand die erste WandelBar als virtueller Treffpunkt. Damals diskutierte eine kleine Gruppe Szenarien des Zukunftsinstituts, sprach über Postwachstum und über die Frage: „Was wollen wir wirklich, wirklich verändern?“

Es blieb nicht beim Austausch. Schnell wurde klar: Wandel braucht Räume, in denen Menschen sich begegnen und ins Tun kommen können. Aus der Online-WandelBar wurde eine reale Gemeinschaft vor Ort in Lippstadt. Erste Treffen beschäftigten sich mit Methoden wie dem 4-Quadranten-Modell von Ken Wilber oder der Theorie U von Otto Scharmer. Damit legten die Teilnehmenden die Grundlage, wie ein lokaler Transformationsprozess aussehen könnte – partizipativ, kreativ und offen.

Vom Experiment zur festen Größe

Ein entscheidender Schritt war das Finden von Orten für die WandelBar. Besonders der Einzug in einen leerstehenden Friseursalon mitten in der Stadt sorgte für Aufmerksamkeit. Passender hätte die Location kaum sein können: Ein Raum der Veränderung für eine Bewegung, die Wandel vorlebt.

Die Mensa des Ostendorfgymnasium ist seit dem September 2022 der Veranstaltungsort für die WandelBar – jeden ersten Mittwoch im Monat – finden hier  Vorträgen, Diskussionen und Workshops statt. Themen wie Tiny Houses, Carsharing, Postwachstum, klimagerechtes Reisen oder EU-Bürgerräte lockten immer wieder neue Menschen an. Der Erfolg sprach sich herum: Der Vortrag zu Tiny Houses mit über 70 Teilnehmer*innen führte sogar dazu, dass im Neubaugebiet Dedinghausen Platz für sieben Tiny Houses geschaffen wurde – ein konkretes Ergebnis aus einem WandelBar-Abend heraus.

Gemeinsam unterwegs

Die WandelBar ist längst nicht mehr nur „eine Idee von Johanna Brühl“. Sie ist heute ein fester Bestandteil des Klimanetzwerks und lebt von den vielen Menschen, die sich regelmäßig einbringen, organisieren, mitdiskutieren und Projekte vorantreiben. Ob bei Veranstaltungen, in Arbeitsgruppen oder in Gesprächen mit Politik und Verwaltung – die WandelBar hat entscheidend dazu beigetragen, dass das Thema Klimaneutralität und nachhaltiges Leben in Lippstadt sichtbar bleibt.

Ein Beispiel dafür war der 40. WandelBar-Themenabend am 6. August 2025: Ein Spaziergang durch die Stadt führte zu kritischen Orten der Klimaanpassung. Zwölf Teilnehmende schauten genau hin und diskutierten, ob die bisherigen Maßnahmen reichen, um Lippstadt klimaresilient zu machen. Es wurde deutlich: Wandel bedeutet, den Blick zu schärfen, Fragen zu stellen – und sich einzumischen.

Stolz auf das, was wir erreicht haben

Wenn wir heute zurückschauen, können wir als Klimanetzwerk Lippstadt stolz sein:

  • Wir haben aus einer Idee einen festen Lern- und Begegnungsraum geschaffen.
  • Wir haben regelmäßig Veranstaltungen durchgeführt, die hunderte Menschen erreicht haben.
  • Wir haben Themen gesetzt, die in der Stadt weiter diskutiert und zum Teil schon umgesetzt wurden.
  • Wir haben gezeigt, dass Wandel nicht abstrakt bleibt, sondern ganz konkret vor Ort passiert.

All das ist nicht das Werk Einzelner, sondern das Ergebnis gemeinschaftlichen Engagements. Jede Person, die in den letzten fünf Jahren dabei war, hat die WandelBar mitgestaltet: als Vortragende, als Diskussionspartner, als Mitorganisatorin, als Ideengeberin oder einfach durch die Präsenz und das Zuhören.

Ausblick: Der Wandel geht weiter

Die WandelBar ist nicht am Ziel – sie ist unterwegs. Unsere Vision bleibt, Lippstadt nicht nur klimaneutral zu machen, sondern zu einer gerechteren, gemeinschaftlicheren und lebenswerteren Stadt zu entwickeln. Eine Stadt, die sich mutig den Herausforderungen der Zukunft stellt und suffizientes, nachhaltiges Leben ermöglicht.

Dazu braucht es weiterhin viele Aktive, die ihre Ideen einbringen, Verantwortung übernehmen und Lust haben, gemeinsam Zukunft zu gestalten. Jede*r ist eingeladen, Teil dieser Bewegung zu werden. Denn klar ist: Niemand gestaltet den Wandel für uns – wir müssen ihn selbst in die Hand nehmen.

Fazit

Die Geschichte der WandelBar zeigt, was möglich ist, wenn eine Vision auf engagierte Menschen trifft. Sie ist ein lebendiger Beweis dafür, dass Veränderung machbar ist – Schritt für Schritt, Abend für Abend, Projekt für Projekt.

Als Klimanetzwerk Lippstadt blicken wir mit Dankbarkeit und Stolz auf die letzten fünf Jahre zurück. Und wir freuen uns darauf, gemeinsam mit vielen alten und neuen Mitstreiter*innen die nächsten Kapitel zu schreiben.

Denn die Zukunft beginnt hier – und jetzt.

Verkehrswende in Lippstadt: Politisch gewollt – administrativ gebremst

Kommunalwahl 2025: Wie ernst meint es Lippstadt mit der Verkehrswende?
Eine Analyse der Antworten auf den verkehrspolitischen Fragenkatalog offenbart: Viele wollen mehr Radverkehr – doch die Umsetzung hakt. Verwaltung und politischer Wille driften auseinander. Die Wahl könnte zur Richtungsentscheidung werden.

Analyse der Positionen zur Kommunalwahl 2025 offenbart Spannungen zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Breites Engagement – aber auch deutliche Unterschiede

Im Vorfeld der Kommunalwahl 2025 hat das FahrradNetzWerk Lippstadt acht gezielte Fragen zur Radverkehrspolitik an Parteien im Stadtrat sowie die Bürgermeisterkandidatin gerichtet. Die Ergebnisse zeigen: SPD, GRÜNE, DIE LINKE und der parteilose Alexander Tschense positionieren sich mit klaren, ambitionierten Vorstellungen für eine nachhaltige Mobilitätswende.

Demgegenüber stehen CDU, FDP und die BG mit zurückhaltenden oder ausweichenden Haltungen – häufig ohne konkrete Maßnahmenvorschläge oder strategische Zielsetzungen.

Kernkritik: Gute Beschlüsse – schwache Umsetzung

Besonders auffällig ist der häufige Verweis auf mangelnde Umsetzung politischer Beschlüsse durch die Stadtverwaltung. Trotz formaler Mehrheiten, etwa beim geplanten Beitritt zur Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte NRW (AGFS), fehlt bis heute die administrative Umsetzung.

„Die Rolle der Verwaltung wird mehrfach kritisch beleuchtet – als Bremsklotz, nicht als Gestalterin der Verkehrswende.“

Was ist die AGFS?

Die AGFS (Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte) ist ein Netzwerk NRW-kommunaler Vorreiter im Bereich nachhaltiger Mobilität. Mitglieder profitieren von Know-how, Förderprogrammen und landespolitischem Einfluss. Der Lippstädter Stadtrat hatte 2021 einen Beitritt beschlossen – doch dieser wurde bis heute nicht vollzogen.

Fokus auf Alltag, Ortsteile und Vernetzung

Besonders SPD und Tschense betonen die Notwendigkeit, Stadt und Ortsteile besser zu verbinden. Eine durchgängige, sichere Radinfrastruktur sei Voraussetzung für echte Alltagsmobilität. Auch hier mangelt es bisher weniger am politischen Willen als an konsequenter Umsetzung und ausreichenden personellen Ressourcen in der Stadtverwaltung.

Konservative Zurückhaltung bei Gestaltungsspielräumen

Während progressive Kräfte das Rad als Verkehrsmittel der Zukunft verstehen, bleiben CDU und FDP bei allgemeinen Aussagen zu Eigenverantwortung und Regelakzeptanz. Eine aktive Gestaltung des Verkehrsraums – etwa durch Temporeduzierung, Umverteilung von Flächen oder Bildungsinitiativen – wird kaum thematisiert.

Der politische Wille reicht nicht – es braucht Führungsstärke

Die Analyse legt offen:
– Die Mehrheit will die Verkehrswende.
– Die Verwaltung kann oder will sie nicht ausreichend umsetzen.
– Konservative Kräfte verkennen das Potenzial des Radverkehrs als zukunftsfähiges Leitbild.

Die entscheidende Frage lautet: Wer gestaltet, wer verwaltet? Die nächste Ratsperiode – und besonders die Rolle der Verwaltungsspitze – wird darüber entscheiden, ob Lippstadt bei der Mobilität den Sprung ins 21. Jahrhundert schafft.

FAZIT: Was auf dem Spiel steht

🚲 Politisch mehrheitlich gewollt: Ja
📉 Aber administrativ ausgebremst: Ja
📊 Strategie & Umsetzung fehlen: Oft
🗳️ Wahl 2025 = Richtungswahl: Unbedingt
🌍 Zukunftsfrage: Wird Lippstadt klimafreundlich, gerecht und lebenswert?

Weiterführende Informationen 

👉 Alle Fragen und Antworten finden Sie hier
👉 Mehr zur AGFS und ihren Mitgliedskommunen

12 Fragen zum Klimaschutz in Lippstadt an unsere 6 BürgermeisterkandidatInnen

Dieses Jahr ist für uns ein besonders, denn wir wählen am 14. September einen neuen Stadtrat und einen neuen Bürgermeister, bzw. eine Bürgermeisterin.  Oft wurden unsere Anregungen im Rat und in den Ausschüssen abgelehnt, teilweise mit nur einer Stimme Mehrheit – und das war nicht selten sogar der Leiter des Ausschusses oder sogar der Bürgermeister. Deshalb stand das Jahr 2025 bei uns auch unter den Vorzeichen eines Wandels für Lippstadt durch Wahlen.

Noch 6 Wochen bis zur Wahl


Zur Wahl stehen nicht nur die Parteien, sondern auch Personen, die sich im Wahlkampf den LippstädterInnen vorgestellt haben. Aus unserer Erfahrung können wir sagen, dass die Person des Bürgermeisters oder der Bürgermeisterin einen wichtigen Einfluss auf die Kommunikation, die Entscheidungen und Beschlüsse im Stadtrat haben. 

Im Hinblick auf die Klimakrise, ihre Auswirkungen in Lippstadt und konkrete Maßnahmen dagegen hatten wir an die BürgermeisterkandidatInnen also 12 Fragen, die uns als Netzwerk am Herzen liegen, da sie unsere Themen betreffen. Uns ist klar, dass dies nur ein Ausschnitt dessen darstellt, was auf Lippstadt zukommt. Trotzdem können die Antworten eine Wahlhilfe sein und deshalb wollen wir sie hier an dieser Stelle auch in Gänze transparent und öffentlich machen, damit sich jeder und jede selbst ein Bild machen kann.

Unser Fazit:

Die Antworten lassen nicht nur Rückschlüsse auf den Ambitionsgrad der Kandidaten beim Klimaschutz zu, sondern auch auf ihr Fachwissen, ihre Expertise und darauf, wie sehr sich die Kandidaten und Kandidatinnen in das Thema Klimaschutz für Lippstadt eingearbeitet haben. Unser Fazit nach der Sichtung der Antworten: 3 der 6 Kandidaten sind sehr ambitioniert, das Thema systematisch und zeitgerecht anzugehen, die 3 übrigen Kandidaten gehören eher zur Fraktion der Verzögerer. 

Unsere Top 3 in puncto mutige Anpacker mit Vision und strukturierter Herangehensweise sind Elisabeth Körner, Michael Bruns und Alexander Tschense

Aber schauen Sie doch selbst einmal in die Antworten und machen Sie sich ein eigenes Bild. 

Hier geht es zu den vollständigen Fragen und Antworten, die wir im Juni und Juli 2025 durch eine E-Mail-Befragung der sechs KandidatInnen und Kandidaten erhoben haben. 

Und in den nächsten 6 Wochen werden wir die einzelnen Fragestellungen über unsere Social Media Accounts einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.

Gemeinsam für ein fahrradfreundliches Lippstadt

Erfolgreicher Auftakt des Runden Tisches

Am 23. Januar 2025 kamen Politik, Organisationen und Bürger in Lippstadt zusammen, um das Thema Radverkehr voranzutreiben. Der erste Runde Tisch „Fahrradfahren in Lippstadt“, organisiert von der Gruppe „FahrradNetzWerk Lippstadt“, brachte konkrete Ergebnisse und neue Ansätze für eine fahrradfreundlichere Stadt.

Im Gemeindehaus der Johanneskirche trafen sich engagierte Vertreter aus Politik, der Polizei, dem Fahrradhandel, der Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL), dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) und vielen weiteren örtlichen Organisationen. Ziel der Veranstaltung war es, die Herausforderungen des Radverkehrs in Lippstadt zu diskutieren und Lösungen zu entwickeln.

Die Grundlage: Umfrage und Arbeitsgruppen

Zum Auftakt wurden die Ergebnisse einer Umfrage vorgestellt, an der über 500 Lippstädter teilgenommen hatten. Diese Umfrage zeigte, wo der Radverkehr in der Stadt aktuell steht und welche Probleme Radfahrer am dringendsten sehen.

Aufgeteilt in zwei Arbeitsgruppen – „Infrastruktur“ und „Verhalten und Sicherheit“ – haben die über 20 Teilnehmer ihre Ideen eingebracht. Die Gruppe „Infrastruktur“ befasste sich mit baulichen Herausforderungen, wie dem Ausbau von Radwegen und sicheren Abstellmöglichkeiten. Die Gruppe „Verhalten und Sicherheit“ setzte ihren Fokus auf Sensibilisierungskampagnen, Verkehrssicherheit und die Förderung eines respektvollen Miteinanders aller Verkehrsteilnehmer.

Erste konkrete Maßnahmen

Der Runde Tisch konnte bereits einige vielversprechende Ansätze hervorbringen. Zu den geplanten Maßnahmen gehören:

  • Einbindung politischer Vertreter: Ratsmitglieder aller demokratischen Parteien sollen stärker in die Gestaltung der Radverkehrsstrategie einbezogen werden.
  • Sensibilisierung durch Elternabende: Elternabende für Erstklässler sollen genutzt werden, um die Vorteile des Radfahrens aufzuzeigen und Kinder frühzeitig für sicheres Fahrradfahren zu begeistern.
  • Beteiligung weiterer Akteure: Zukünftige Treffen sollen Service-Clubs und Ortsvorsteher aus der Region einbinden, um eine noch breitere Basis zu schaffen.

Positive Resonanz und Blick in die Zukunft

„Die engagierte Diskussion und die konstruktiven Ergebnisse zeigen, wie wichtig das Thema den Menschen in Lippstadt ist“, betonte Claudia Bachmann, Sprecherin des Organisationsteams. Die Initiative macht deutlich: Fahrradfahren ist nicht nur ein Mobilitätsthema, sondern ein wesentlicher Beitrag zu einer nachhaltigen und lebenswerten Stadt.

Ein Folgetermin ist bereits in Planung und wird in Kürze bekannt gegeben. Die Initiatoren hoffen, dass noch mehr Menschen und Organisationen Teil dieses wichtigen Dialogs werden.

Bleiben Sie auf dem Laufenden und machen Sie mit! Gemeinsam können wir Lippstadt fahrradfreundlicher gestalten.

(Für weitere Informationen: Claudia Bachmann und Anke Victor, Klimanetzwerk Lippstadt und FahrradNetzWerk, Tel.: 0170 967 4503)

Meilensteine, Kooperationen und Highlights

Rückblick auf das Klimanetzwerkjahr 2024

Ein strategischer Start ins Jahr

Am 6. Januar 2024 legte das Kernteam des Klimanetzwerks die Weichen für das kommende Jahr. Mit einer überarbeiteten Strategie und klaren Werten begann die Umsetzung auf den Netzwerkabenden. Themenfelder lösten die bisherigen Arbeitsgruppen ab, und Projektsteckbriefe wurden eingeführt, um die Organisation zu stärken. Früh im Jahr beteiligte sich das Netzwerk an Demos für gesellschaftlichen Zusammenhalt und startete erfolgreiche Kooperationen.

Frühling: Mobilität, Demokratie stärken und Wärmewende im Fokus

Die Fahrrad-Sternfahrt, organisiert von Gerd Pokraka, setzte ein Zeichen für lebendige Demokratie und nachhaltige Mobilität.

Parallel dazu beeindruckte die Veranstaltung „Private Wärmewende“ in der Bücherei mit über 100 Teilnehmer*innen. Dieses wichtige Thema wurde erneut von Jan Wollesen und Anke Victor beflügelt.

Über die Fahrradstraße am Weingarten und die intensive Auseinandersetzung mit der Stadt ist letztendlich die neue AG FahrradNetzwerk LP entstanden. Trotz unserer Strategie hat sich eine mittlerweile 20- köpfige Gruppe unter Leitung von Gerd Pokraka gebildet, die sich im Laufe des Jahres selbst organisiert hat und nun beginnt, Projekte zu planen und umzusetzen. Momentan läuft gerade die Umfrage zum Fahrradverhalten, die dann bei einem Runden Tisch im Januar als Grundlage dienen soll.

Sommer: CarSharing und kulturelle Höhepunkte

Das CarSharing-Projekt unter der Leitung von Elke Leonhard Brendel erlebte mit der Veranstaltung in der WandelBar und einer umfangreichen Umfrage spannende Momente, auch wenn die Umsetzung noch Herausforderungen birgt. Der Juni brachte ein kulturelles Highlight mit Maja Göpel im Stadttheater, deren Vortrag das Publikum begeisterte.

Herbst: Klimafokus und politische Weichenstellungen

Mit den PV- und Wärmeradtouren im Juli und September sowie der Klimawoche blieb der Herbst ereignisreich. Die Bürgermeisterkandidat*innen-Vorstellungen zeigten, wie das Klimanetzwerk kommunale Themen aktiv mitgestaltet. Auch der 5. Geburtstag des Netzwerks im September bot Anlass zum Feiern und Netzwerken.

Winter: Bürgergenossenschaft und Zukunftsvisionen

Das Jahr endete mit einem Paukenschlag: der Gründung der Bürgergenossenschaft Lippestrom. Mit einer beeindruckenden Auftaktveranstaltung wurde der Grundstein für ein zukunftsweisendes Energieprojekt gelegt. Parallel trieb das Netzwerk Projekte mit der Hochschule Hamm-Lippstadt voran, etwa VR-Visualisierungen für eine grünere Innenstadt.

Das ganze Jahr über: WandelBar und Kooperationen

Mit acht Themenabenden in der WandelBar organisiert von Johanna Brühl blieb das Netzwerk im regen Austausch mit der Lippstädter Bevölkerung. Themen wie Gesundheit und Klimawandel oder klimafreundliches Reisen sorgten für rege Diskussionen. Zudem wurden zahlreiche neue Partnerschaften geknüpft, etwa mit dem Frauennetzwerk und den Soroptimisten und der HSHL im Bereich Nachhaltige Gründungen.

Ausblick: Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft

Das Klimanetzwerk Lippstadt blickt auf ein bewegtes Jahr 2024 zurück und geht gestärkt ins neue Jahr. Mit spannenden Projekten, engagierten Mitgliedern und neuen Kooperationen bleibt der Fokus auf einer nachhaltigen und lebenswerten Zukunft.

Wie rollt Lippstadt? Deine Meinung zählt!

Lippstadt ist eine Stadt in Bewegung – aber wie zufrieden bist du mit dem Radfahren hier? Das Klimanetzwerk Lippstadt startet eine spannende Umfrage, um genau das herauszufinden. Mach mit und gestalte die Zukunft der Mobilität in deiner Stadt aktiv mit!

Warum eine Umfrage zum Radfahren in Lippstadt?

Das Ziel ist klar: Lippstadt soll fahrradfreundlicher werden! Die Befragung hilft dabei, wichtige Erkenntnisse über die Meinungen und Gewohnheiten der Menschen zu gewinnen. Das Ergebnis? Verbesserte Verkehrswege und ein nachhaltigeres Mobilitätskonzept, das allen zugutekommt.

Wie kannst du teilnehmen?

Die Umfrage ist online und dauert nur 5 Minuten – ein kleiner Aufwand mit großer Wirkung! Egal, ob du in Lippstadt wohnst oder regelmäßig hier unterwegs bist, deine Meinung zählt.

👉 Hier geht’s zur Umfrage:
Zur Umfrage auf SurveyMonkey

Gemeinsam für ein besseres Lippstadt

Deine Antworten tragen dazu bei, Radfahren attraktiver und sicherer zu machen. Von besseren Radwegen bis hin zu mehr Abstellmöglichkeiten – jede Meinung ist ein Schritt in Richtung Zukunft!

Jetzt mitmachen – für eine umweltfreundliche Mobilität

Bist du bereit, Lippstadt voranzubringen? Nimm dir 5 Minuten Zeit und werde Teil der Bewegung. Denn nachhaltige Mobilität beginnt mit dir!

Teile den Link zur Umfrage auch mit deinen Freunden, Familie und Kollegen. Gemeinsam können wir viel bewegen! 🚲

Wir trauern um unser Mitglied Wolfgang Hellhake 

 

Wir haben Wolfgang als unermüdlichen Kämpfer für unsere gemeinsame Sache erlebt, den Klimaschutz in Lippstadt. Er war hoch motiviert und hat sich sehr für die gesetzten Ziele eingesetzt – mit seiner ganzen Erfahrung und Sachkenntnis, mit der er bereits während seiner beruflichen Laufbahn die Firma Miele zur Klimaneutralität geführt hat. Von seiner Sachkenntnis und seiner Fähigkeit, Menschen einzubinden und mitzunehmen haben wir enorm profitiert. Besonders für die Klimaschutzsteckbriefe und die Einsetzung eines Klimamanagers in Lippstadt hat Wolfgang sich stark gemacht – und er hat sich nie gescheut, auch unangenehme Gespräche anzugehen. Er wusste, wie man’s macht – und hat uns alle motiviert, weiterzumachen. 

Dass er seinen letzten Kampf verloren hat, hat uns tief betroffen gemacht. Er war für viele von uns ein Vorbild und wird uns fehlen.

10. PV- und WärmeRadtour

Das Klimanetzwerk Lippstadt lud zur inzwischen 10. Photovoltaik- und Wärmetour ein, bei der Interessierte die Möglichkeit hatten, praktische Einblicke in die Nutzung erneuerbarer Energien zu gewinnen. Im Mittelpunkt standen Gebäude, die durch die Kombination von Photovoltaik (PV) und Wärmepumpen beeindruckende Ergebnisse in Sachen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit erzielen.

Station 1: Effiziente Modernisierung eines 60er-Jahre-Hauses

Die erste Station führte die Teilnehmenden zu einer Immobilie im Lippstädter Norden, einem Haus aus den 1960er Jahren, das bereits seit zwei Jahren mit einer 24 kWp PV-Anlage und einer Wärmepumpe ausgestattet ist, die Erdwärme nutzt.

Der Architekt und Besitzer legte besonderen Wert darauf, den Charme des Hauses zu bewahren. Er zeigte, dass Wärmepumpen auch ohne Fußbodenheizung effizient funktionieren können. Beim Thema Wärmedämmung wandte er das Pareto-Prinzip an: „Mit 20 Prozent der Investitionen können 80 Prozent der Maßnahmen erreicht werden.“ Besonders bei älteren Immobilien sei es wichtig, die Maßnahmen zu priorisieren, um Wärmebrücken und Luftdichtigkeit zu verbessern.

Station 2: Nachhaltigkeit im Altbau der Wittekindstraße

An der zweiten Station präsentierte der Besitzer eines Altbaus aus dem Jahr 1959 seine umfassenden Modernisierungsmaßnahmen. Er hat die Seitenwände des Hauses wärmegedämmt, Fenster ausgetauscht, eine Solaranlage installiert und nutzt Erdwärme. Das Ergebnis: Der Energieverbrauch wurde deutlich gesenkt, und das ganz ohne Verhaltensänderung der Bewohner.

Station 3: State-of-the-Art-Mehrfamilienhaus in der Walleinsteinstraße

Die letzte Station der Tour war ein besonderes Highlight. Hier wurde ein Einfamilienhaus aus den 1950er Jahren zu einem modernen Gebäude mit fünf Wohneinheiten umgebaut. Auch hier kommen eine Wärmepumpe auf Erdwärmebasis und eine PV-Anlage zum Einsatz. Der erzeugte PV-Strom wird den Mietern zu attraktiven Preisen angeboten, was die Nutzung der Anlage optimiert.

Der Besitzer erklärte: „Mir war es wichtig, die Mieter an der Energiewende zu beteiligen. Dank digitaler Stromzähler und einer Gesetzesänderung konnte ich mein Vorhaben realisieren.“

Fazit: Kleine Schritte – große Wirkung

Die 10. PV- und Wärmetour des Klimanetzwerks Lippstadt zeigte eindrucksvoll, dass sowohl kleine als auch umfassende Maßnahmen im Bereich der Gebäudemodernisierung erhebliche Energieeinsparungen bringen können. Dabei gilt es, die Entwicklungen der Preise für fossile Energien, Solaranlagen und Wärmepumpen stets im Blick zu behalten.

Mit der richtigen Planung und Priorisierung lassen sich Bestandsgebäude zu echten Energiesparwundern umgestalten – ein wichtiges Zeichen für die Energiewende und den Klimaschutz in Lippstadt.

5 Jahre Klimanetzwerk

Nach der ersten großen Klimademo 2019 und nachdem am 3. Juli 2019 der Rat der Stadt den Klimanotstand für Lippstadt ausgerufen hat, trafen sich am 14.08.2019 zum ersten Mal 14 Klimaaktive und gründeten miteinander das Klimanetzwerk Lippstadt.

Seither wurden feste Strukturen und Arbeitsweisen aufgebaut und viele Projekte und Anregungen für und in der Stadt umgesetzt. Wir sind eine Institution für den Klimaschutz geworden und werden gefragt, wenn es um dieses Thema geht. Unsere Strahlkraft und Sichtbarkeit ist so groß, dass sogar schon umliegende Städte auf uns aufmerksam geworden sind und wir unsere Arbeitsweise und – form z.B. auch schon in Soest vorgestellt haben. An unseren beiden online – Barcamps haben auch Klimaaktivisten aus anderen Bundesländern teilgenommen.

Das Klimanetzwerk in Zahlen

130 Mitglieder
7 köpfiges Kernteam
54 Klimanetzwerktreffen – jeden 4. Mittwoch im Monat
18 Kernteamtreffen mit dem neuen Kernteam seit Dezember 2022
40 Treffen der Energiegruppe mit 10 Wärme und PV- Radtouren mit insgesamt 150 Teilnehmern und 10 Objekten
34 WandelBar Themenabende – seit Sept 2022 jeden 1. Mittwoch im Monat

Es gibt seit 2024 die 3 Themen Schwerpunkte:

klimafreundliche Energie,
Klimafreundliche Mobilität und
grünes, lebendiges, gesundes Lippstadt

unsere momentanen Projekte heißen:
Carsharing und FahrradNetzwerk Lippstadt und die Energiegenossenschaft Lippestrom.

Am 27.09. haben wir mit 60 Klimanetzwerker*innen und Gästen groß im T8 in Dedinghausen gefeiert. Es kamen viele Wegbegleiter*innen die uns auch in Zukunft unterstützen wollen, denn bürgerschaftlichen Engagement ist in Zeiten von Politikverdrossenheit ein Garant für eine positive Zukunft.

Lippstädter Bürger haben sich schon immer ins Stadtgeschehen eingemischt und so haben sie den Wandel der Stadt vorwärts gebracht. 500 Jahre Reformation hat sich auf den Spirit der Stadt ausgewirkt. Aufgeklärte Bürger engagieren sich für Ihre Stadt und arbeiten mit Politik und Stadtverwaltung zusammen und helfen, wenn es mal Personalengpässe gibt. Damit sich in der Stadt was bewegt.



Entdecke die Zukunft der Energie

Solar- und Wärmetour des Klimanetzwerks Lippstadt
Informative Fahrradtouren für eine klimafreundliche Zukunft

Das Klimanetzwerk Lippstadt setzt seine erfolgreiche Reihe von Fahrradtouren fort, die Interessierte zu Wohnobjekten im Bereich Photovoltaik und fossilfreies Heizen führt. Am Freitag, dem 5. Juli um 18 Uhr haben Neugierige wieder die Möglichkeit, sich über die Erzeugung und den Einsatz regenerativer Energien bei Hausbesitzern zu informieren und Projekte vor Ort zu besichtigen.

Themen der Tour: Von Wärmezaun bis Förderkulisse

Dieses Mal werden spannende Fragen rund um die Themen Solar- und Wärmetechnologien beantwortet: Was ist ein Wärmezaun? Funktioniert Wärmepumpentechnologie im Altbau? Wie schaffe ich eine ökologische Wärmedämmung? Wie funktioniert eine Flächenheizung? Wie sieht die aktuelle Förderkulisse aus? Diese und viele andere Fragen werden im Rahmen der Fahrradtour zu verschiedenen Objekten im Ein- und Mehrfamilienhausbau innerhalb Lippstadts geklärt.

Antworten auf die Herausforderungen des GEG

„Durch die gegenwärtigen Diskussionen um das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) sind sicherlich einige Besitzerinnen und Besitzer von älteren Gas- und Heizöl-Heizungen ins Grübeln gekommen, wie es mit der Wärmeerzeugung in ihrem Haus demnächst weitergehen soll. Die gemeinsame Arbeitsgruppe ‚Energie‘ vom Klimanetzwerk Klimabündnis lädt deshalb zu dieser informativen Radtour ein“, erklärt Klimanetzwerk-Sprecherin Anke Victor. Treffpunkt ist um 18 Uhr auf dem Rathausplatz.

Expertenwissen direkt vor Ort

Die Tour wird auf einer maximalen Länge von zehn Kilometern ca. drei Stunden dauern. Teilnehmende erfahren im Gespräch mit Hausbesitzern, wie eine klimaneutrale Energiegewinnung realisiert werden kann und wie man das Haus ohne Gas oder Heizöl heizt. Begleitet wird die Tour von Energieberatern und Experten zum Thema, die gerne alle Fragen beantworten.

Praktische Einblicke in klimafreundliche Energiegewinnung

Anhand verschiedener Altbauten erläutern Hausbesitzer, Ingenieure und kundige Netzwerker, welche Anwendungsfälle mit Solarstrom, Windkraft und Wärmepumpen genutzt werden können. „Die Sonne liefert bereits jetzt in vielen Lippstädter Haushalten günstige Energie für Haushaltsstrom, Heizung, Lüftungsanlagen, E-Autos und mehr“, so Anke Victor.

Jetzt anmelden und dabei sein!

Interessierte werden gebeten, sich unter info@klimanetzwerk-lippstadt.de anzumelden. Die Anzahl der Teilnehmenden ist auf 25 Personen begrenzt. Nutzen Sie diese Chance, sich über zukunftsweisende Energielösungen zu informieren und praktische Einblicke in die Welt der erneuerbaren Energien zu gewinnen.