Die WandelBar im Leerstand


Was lange währt wird endlich Wirklichkeit. Seit März 2020 hatte Johanna Brühl vom Klimanetzwerk den Wunsch einen Lernort für die Veränderung in Lippstadt zu haben. In der Coronazeit hat sie gelernt virtuell am Projekt zu arbeiten und am Anfang hatte sie sogar ein Team von 9 Organisationsentwicklern aus dem deutschsprachigen Raum, die sie begleitet haben.

Heraus kam die Idee, in Lippstadt mit einer leeren Agenda und der Theorie U und einigen Freiwilligen zu starten.

Das erste reale Treffen der WandelBar fand im September 2020 zuerst bei der Ev. Gemeinde in Lippstadt und später bei der INI statt. Es gab eine Community die sich mit dem Thema Postwachstum auseinander gesetzt hat und die eine Vision entwickelte und ein Teamtraining, die uns zusammen schweißen sollte. In dieser Zeit entstand unsere Vision der WandelBar. Aber dann kam Corona.

Trotz virtueller WandelBar Treffen, war die anfängliche Euphorie irgendwann aufgebraucht und so machten wir im März 2022 einen zaghaften Neustart in der Mensa des Ostendorfgymnasiums. Schnell merkten wir, dass die WandelBar für alle Lippstädter*innen offen sein sollte und so kam die Idee einer Vortragreihe zu Themen der großen Transformation zustande.

Seit September 2022 haben wir den Raum an jedem 1. Mittwoch im Monat für die Veranstaltungen der WandelBar und holen so die Lippstädter*innen zu den einzelnen Themen ab. Diese Vortragsreihe werden wir weiterhin unter dem Logo WandelBar veranstalten.

Die Idee der eigenen Location für die Transformation ist aber nie ganz erloschen und so bewarben wir uns im Januar 2023 um Fördergelder für die Bespielung eines Leerstandes und gingen fleissig auf Suche. Es stellte sich heraus, dass viele Immobilienmakler für die Summe der Förderung lieber das Ladenlokal leer stehen lassen und so versuchten wir an die Eigentümer heran zu kommen. Das erste Ladenlokal, dass wir auf diese Weise besichtigen konnten, stellte sich aber als zu sanierungsbedürftig heraus und so entschieden wir uns weiter zu suchen.

Durch Mund-zu-Mund Propaganda kamen wir dann an den Friseurladen in der Poststr. 12. Mit dem Friseurmeister waren wir uns schnell einig und das ehemalige Konzept wurde schnell über den Haufen geschmissen und den neuen Gegebenheiten angepasst. Die WandelBar kann deshalb jetzt vorerst einmal nur für interne Veranstaltungen genutzt werden und die Lippstädter Öffentlichkeit können wir auf der Straße an Stehtischen ansprechen.

Die WandelBar im Leerstand

An der Tür der WandelBar steht:

„Die WandelBar ist ein temporäres Projekt des Klimanetzwerks Lippstadt. 
Wir bespielen hier einen Leerstand bis zum 01.12.2023

Wir wollen hier mit den Lippstädter*innen über die Klimaziele der Stadt ins Gespräch kommen und unsere Arbeit sichtbar machen.

Die große Transformation zu einer klimaneutralen Stadt muss kultiviert werden und kann nicht in Auftrag gegeben werden. Wir sind alle Teil dieser Veränderung. 

Der Friseursalon dient uns dabei als Metapher. 
Friseursalons sind bekanntlich kommunikative Orte und häufig kommt man verändert wieder heraus. Wir verändern nicht ihr Aussehen, wollen aber über Gespräche Ihre Einstellung verändert. 

Veränderung ist eine Gemeinschaftsaufgabe und… 

Veränderung kommt von innen.“

Am 15.09.2023 nach der Aktion zum Global Strike Day werden wir die WandelBar mit den Klimanetzwerker*innen eröffnen. Schon jetzt spricht sich herum, dass sich in der Poststr. etwas tut.

PV- und Wärme Radtour 2023

Das Klimanetzwerk hatte am Samstag Nachmittag zu einer PV-und Wärmetour eingeladen. An dieser beteiligten sich 20 Interressierte. Mit dem Fahrrad ging es zu drei verschiedenen Objekten, wo Photovoltaik und Windrad, über Luft- und Erdwärmepumpen auch ein Wärmezaun gezeigt wurden. Die Objekte waren sowohl Einfamilienhäuser als auch ein Mehrfamilienhaus mit 5 Parteien. Die Besucher*innen konnten sich anhand der Projekte insbesondere ein Bild von den unterschiedlichen Wärmequellen für Wärmepumpen machen. Deutlich wurde, dass es nicht nur die Luft-Wärmepumpe gibt und Wasserstoff keine Option für zukünftige Heizsysteme ist. Drei Interessierte wollen nun Synergieeffekte durch eine gemeinsame Anfrage für Erdwärmebohrungen nutzen. Alle Teilnehmer konnten sich in intensiven Gesprächen über die Möglichkeiten der Erzeugung erneuerbarer Energien informieren. Anke Victor, Peter Becker, Jan Wollesen und Wolfgang Streblow zeigten sich sehr zufrieden mit der Resonanz auf diese Tour.

Die nächste Tour findet voraussichtlich im August statt. 

Stadtradeln 2023

Bald gehts wieder los. Vom 13.08. – 02.09. findet wieder Stadtradeln in Lippstadt statt. 21 Tage treten die Teilnehmer in die Pedale und sammeln dabei Kilometer. Die Kommune mit den meisten Kilometern werden ausgezeichnet.

2022 ist Lippstadt beim Stadtradeln beste Newcomer-Kommune unter den Kommunen mit 50.000 – 99.999 Einwohnern geworden. An diesen Erfolg wollen wir natürlich anknüpfen. Der größte Konkurrent in diesem Jahr ist voraussichtlich Rheine mit 892.000 km, die im letzten Jahr den ersten Platz gemacht haben. Wir hatten im letzten Jahr 460.000 km geschafft. Da viele erst spät mitbekommen haben, dass da eine Radaktion läuft, erhoffen wir uns in diesem Jahr eine noch größere Teilnehmerschaft. Im letzten Jahr hatten wir 2200 Teilnehmer und 120 Teams. mehr hier

Jeder Kilometer zählt


Die km werden über die Stadtradeln App gezählt. Dafür muss man sich einmalig mit einem Account registrieren über Stadtradeln.de/lippstadt und einem Team beitreten. Das Klimanetzwerk Lippstadt hat dort ein Team eingerichtet. Man kann auch als Nichtnetzwerker für das Team Klimanetzwerk Lippstadt Kilometer sammeln. Dabei ist es unerheblich, ob die km zur Arbeit, zur Schule, im Urlaub oder in der Freizeit gefahren werden. Jeder km zählt.

Die besten Teams werden dann wieder am 16.09. auf dem Mobilitätstag in Lippstadt mit einer Urkunde durch den Bürgermeister geehrt. An diesem Tag planen wir um 16:00 Uhr auch eine Kidical Mass – damit die Kinder sich die Altstadt erobern können.

Für das Klimanetzwerk Lippstadt ist die Aktion wichtig, da wir mit der Aktivierung der Radler die Mobilitätswende in Lippstadt unterstützen. Umso mehr Radfahrer in der Stadt unterwegs sind, desto mehr Infrastruktur wird auch für Radler zur Verfügung gestellt. So können z.B. erst Fahrradstraßen eingerichtet werden, wenn vor allem Radfahrer darauf unterwegs sind. Das ist häufig ein Henne – Ei Problem. Eine Aktion wie das Stadtradeln, kann also helfen, die Radfahrer wieder auf die Straße zu bekommen.

Nächste PV und Wärme Radtour

Welche Möglichkeiten gibt es, fossilfrei zu heizen und Wasser zu erwärmen? Um Fragen wie diese zu klären, lädt das Klimanetzwerk Lippstadt am Samstag, dem 01.07.2023 zur nächste Photovoltaik- und Wärmeradtour ein.

Infos zur Energie- und Wärmewende

Auf der dreistündigen, maximal 10 km langen Tour erfahren sie dann alles über die Umsetzung von klimaneutraler Energiegewinnung und das Heizen ohne Gas und Heizöl. Angesichts der aktuellen Diskussionen um das Gebäude-Energie- Gesetz (GEG) überdenken einige Besitzer älterer Gas- und Heizöl- Heizungen, wie es künftig mit der Wärmeerzeugung im Haus weitergeben soll.

Die Zukunft ist schon sichtbar

Dass dies schon hervorragend funktioniert auch im Altbau, ist bereits Realität und kann auf dieser Radtour besichtigt werden. Die Hauseigentümer informieren Sie aus erster Hand und mit realistischen Zahlen. Lassen Sie sich inspirieren und vernetzen Sie sich mit den Experten in Lippstadt.

Das Klimanetzwerk bittet um Anmeldung per E-Mail an info@klimanetzwerk-lippstadt.de. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden dann über den Treffpunkt informiert.

Tornado- Radtour

Am 20.05.2023 jährte sich das Ereignis, dass Lippstadt im Kern verändert hat. Lippstadt, das steht für das Venedig Westfalens und für eine grüne Stadt mit altem Baumbestand. Am 20.05.2022 hat es der Tornado des Sturmtiefs Emmelinde geschafft, das Lippstadt Thema in der Tagesschau wurde und wir auch 1 Jahr später noch mit den Schäden und dem Aufräumen dieser Naturkatastrophe beschäftigt sind. In vielen Straßen gibt es noch Baumstümpfe, die das Pflaster hochheben und Stolperstellen sind. Es gibt noch abgedeckte Dächer, da Versicherungen nicht zahlen wollen oder weil es keine Versicherung gibt. Die 5000 Bäume, die dem Tornado zum Opfer gefallen sind, haben das Stadtbild verändert und bis die 550 Bäume, die bisher gepflanzt wurden, wieder in dem Maß Schatten spenden und CO2 absorbieren, wird es wohl noch 100 Jahre dauern.

Damit das Ereignis im Gedächtnis der Bevölkerung wach bleibt und unser Handeln und Denken weiterhin bestimmt, haben wir eine Tornado – Radtour gestartet. Es kamen 24 Lippstädter aus den verschiedensten Bereichen und der Lippstädter Radlerstammtisch kam sogar mit einer 10 köpfigen Delegation.

Die Streuobstwiese am Kleingartenverein


Die Radtour begann an der neuen Streuobstwiese am Kleingartenverein des Stadtwaldes. Hier war ein 3500 ha großes Waldgebiet zerstört worden und der Verein “Lippstädter Grün“ hat seine Vision eines grünen Klassenzimmers auf einer Streuobstwiese verwirklicht. Das war ein Jahr harte Arbeit und wird auch in Zukunft viel Arbeit bringen, da die 38 jungen Bäume natürlich pflegeintensiv sind. Hier konnten einige Radler berichten, wie sie fleissig mitgearbeitet haben und wie froh sie sind, dass die Streuobstwiese am 13.05. nun jetzt auch feierlich eröffnet wurde und den Lippstädtern als öffentliche Fläche zur Verfügung steht.

Danach ging es weiter zur Stadtwaldschule, die ebenfalls ihren angrenzenden Wald verloren hat. Hier konnte Uwe Schemman die Teilnehmer durch seine Erzählungen in seinen Bann ziehen, denn er hatte seine Kinder in dieser Schule. Alleine das Amphitheater ist noch erkennbar, in dem die Schüler an heißen Tagen auch mal ihr Outdoorklassenzimmer nutzen konnten. Nun ist daran nicht mehr zu denken, denn hier sieht es eher nach einer Mondlandschaft aus. Werner Lödige konnte berichten, dass es bereits ein Konzept für diesen schulnahen Bereich gibt und wir können hoffen, dass wir vielleicht in einem Jahr etwas über die Umsetzung der Pläne erfahren.

Uwe Schemman erklärt: „Der Wald an der Stadtwaldschule wurde vom Tornado weggefegt. „


Der weitere Stop am Jahnplatz und am Evangelischen Gymnasium zeigte auch hier auf, welche Lücken der Tornado hinterlassen hat und dass noch lange nicht alle Schäden behoben sind. Hier erzählte Anke Victor die Geschichte, das PV Platten der Sporthalle am Jahnplatz, Tage später auf einem Grundstück in der Nähe des Friedhofs entdeckt wurden. Der Tornado hatte also die Kraft, die PV Platten 1,5 km in der Luft zu wirbeln und sie später wieder auszuspucken.

Als nächstes haben wir uns die Möllerstr. und die Friedrichschule mit Friedrichstraße angeschaut. In diesen Straßenzügen sind alleine 50 % der bis zu 150 Jahre alten 330 Bäumen umgekippt oder wurden so stark zerstört, dass sie im Nachhinein gefällt werden mussten. Die Möllerstr. wurde bereits wieder aufgeforstet und an der Friedrichschule stehen 10 neue Kolosse (schon recht große und alte Platanen) und 2 neue Hochstämme.
Die Friedrichstraße wartet noch auf eine Aufforstung und ein neues Konzept. Im April/Mai sah man an den Stellen, an denen es 2022 noch Bäume gab, nun kleine Tulpenbeete. Die Friedrichstr. galt bisher immer als die Klimaanlage für die Innenstadt, da es dort immer 5 Grad kühler war, als in der Stadt. Nachts wurde durch das Wasser der Lippe und den Wind auch die Innenstadt abgekühlt. Heute merkt man, wie in der Friedrichstr. die warme Luft steht und auf Abkühlung der Innenstadt ist von dieser Stelle nicht mehr zu rechnen.

Die Bedeutung der Friedrichstraße für das Innenstadtklima

Johanna Brühl erläutert, welche Bedeutung die Bäume an der Friedrichstr. für das Klima der Innenstadt hatten.

Da am 20.05. in der Innenstadt das Altstadtfest gefeiert wurde, führte uns unsere Radtour nur noch an der Nikolaischule vorbei, wo wir uns die 5 neuen Bäume ansahen, die Lippstädter Grün e.V. gepflanzt hat. Danach fuhren wir am Café im Grünen Winkel vorbei bis zum Mattenklottsteg, wo unsere geführte Tour endete. Ein Blick in den Grünen Winkel hat uns gezeigt, dass sich die Natur erholt. Wir werden aber bestimmt noch 10 Jahre mit der Aufforstung beschäftigt sein und können nur hoffe, dass uns die Natur nicht neue Herausforderungen beschert. Gefahr für die Bäume gibt es von vielen Seiten, auch wenn es in den nächsten Jahren auf dem Postgelände zu umfangreichen Baumassnahmen kommt, könnte der kleine Wald zwischen Lippe und Postgelände in Mitleidenschaft gezogen werden.

Klima- Alarm – Lippstadt

Hier die Presseerklärung von Fridays for Future, die wir hier gerne Veröffentlichen:

Für den kommenden Freitag, den 03.03.2023 haben die Fridays for Future wieder zu einem globalen Klimastreik aufgerufen.
Sie fordern weltweit von ihren Regierungen, sich an das Pariser Klimaabkommen von 2015 zu halten und das Ziel von höchstens 1,5° Erderwärmung ernsthaft anzustreben.
In vielen deutschen Städten sind Demonstrationen und Kundgebungen für eine starke Klimapolitik angekündigt. https://fridaysforfuture.de/globaler-klimastreik/
Die Ampelregierung soll endlich den Klima-Stillstand in der Koalition überwinden und sich an die eigenen Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag und dem bestehenden Klimaschutzgesetz halten. Dazu sind eine schnelle Mobilitätswende sowie ein beschleunigter Ausbau Erneuerbarer Energien (Ziel 100% im Jahr 2035) unabdingbar.

Lippstadt for Future als lokale Gruppe schließt sich diesen Forderungen an und hat für den Freitag einen Klima-Alarm geplant und organisiert.
Wir möchten damit auch auf lokaler Ebene weiter eine angemessene Klimapolitik einfordern und stärker voran bewegen.
Wir brauchen beherzte Kommunalpolitiker, die sich der Dringlichkeit der Lage klarer bewusst werden und entsprechende Maßnahmen vor Ort verstärkt vorantreiben.
In diesem Sinne werden Wünsche und Forderungen verlesen, die Lippstädter Bürger und Bürgerinnen, Kinder und Jugendliche im letzten Jahr bei einer gemeinsamen Umfrage von Lippstadt for Future und dem Klimanetzwerk Lippstadt an die heimische Kommunalpolitik gerichtet haben. Die einzelnen Beiträge werden jeweils durch einen kurzen gemeinsamen Alarm unterstrichen, deshalb bitten wir die Teilnehmer und Teilnehmerinnen, kreative Utensilien und Instrumente zum Krachmachen und Alarmschlagen mitzubringen – wir wollen mit unseren Wünschen und Forderungen gehört werden!

Der Klima-Alarm findet am Freitag um 17 Uhr auf dem Lippstädter Rathausplatz statt, wir laden alle Interessierten herzlich dazu ein!

Klimanetzwerk Lippstadt nahm an Großdemo in Lützerath teil

Am vergangenen Samstag haben sich zwei Busse mit Klimaaktivisten aus Lippstadt, Paderborn, Soest und Welver auf den Weg nach Lützerath gemacht. Anke Victor, Sprecherin des Klimanetzwerks, hatte die Fahrmöglichkeit für das Klimanetzwerk organisiert und Sponsoren gesucht, damit die Busfahrt für die rund 20 Teilnehmer aus Lippstadt, davon zehn Mitglieder des Klimanetzwerks, kostenneutral war. Schon früh um 8 Uhr ging es in Erwitte los, die Ankunft an der Hauptbühne sollte um 12 Uhr sein. Damit das auch klappte, mussten die Aktivisten schon an der Autobahnausfahrt aus dem Bus steigen, denn die Busschlange auf der Autobahn wollte kein Ende nehmen. Alle Teilnehmenden aus unserer Region haben dann den Weg von rund zwölf Kilometern auf sich genommen, wobei sie teilweise durch Schlamm wateten. Die Organisation und die Kommunikation war durch ein mangelhaftes Mobilfunknetz vor Ort erschwert. 

Beeindruckende Demo für das 1,5 Grad-Ziel

„Für uns war es dennoch insgesamt ein wichtiger und interessanter Tag in Lützerath, da wir trotz Wind, Regen und Schlamm eine ruhige und friedliche Demo erlebt haben und es absolut beeindruckend war, wie viele Menschen sich für das 1, 5 Grad Ziel engagierten. Fridays for Future geht von 35.000 Demonstranten aus“, so Anke Victor. „Schön war auch, dass wir viele neue und interessante Kontakte zu anderen Klimaaktivisten knüpfen konnten“.

Langer Weg bis zur Haupttribüne, auf der um 12:30 Greta Thunberg als Rednerin erwartet wurde.

Mit dabei war auch der Patriot mit der Redakteurin Caroline Cegelski, die am Montag nach der Fahrt zu diesem Anlass eine ganze Seite mit Erfahrungsberichten veröffentlichte.  

Als die Lippstädter um 21 Uhr wieder zu Hause waren, erfuhren sie, dass die Demo wohl nicht überall so friedlich verlaufen war, wie sie selbst sie erlebt hatten, sondern dass es auch brutale Aktionen gegen die Polizei und andererseits auch Polizeigewalt gegeben hatte. Das Klimanetzwerk Lippstadt hat sich an diesen Ausschreitungen nicht beteiligt. 

Ärger über RWE-Deal der Landesregierung


Im Nachgang besteht großer Frust unter den Demonstranten, dass RWE in dem Deal mit der Schwarz-Grünen Landesregierung solche Zugeständnisse erhalten hat. RWE hatte das verbriefte Recht bis 2038 eine gewisse Kohle aus dem Tagebau zu fördern, aber man konnte davon ausgehen, dass sich ab 2030 die Förderung aufgrund von CO2-Zertifikaten nicht mehr lohnt. Nun wurde zwar die Jahreszahl vorgezogen, aber die Fördermenge nicht limitiert. „Da wir aber nur noch ein gewisses Budget an CO2 zur Verfügung haben, ist dieser Deal kein guter für den Klimaschutz. RWE und die anderen fossile Großkonzerne verhindern seit 40 Jahren den effektiven Klimaschutz. Hätten sie mit ihren Falschinformationen und Ablenkungsmanövern nicht den Klimaschutz behindert, dann wären wir heute nicht in dieser katastrophalen Krise“, erklärt Johanna Brühl vom Klimanetzwerk Lippstadt. 

Hoffnung auf Klagen von Klimaschützern 


Es bleibt also die Hoffnung, dass RWE erkennt, dass es sich aufgrund von Klagen nicht mehr rechnet, Kohle zu verstromen und selbst auf erneuerbare Energie setzt. Dr. Friederike Otto, Zuordnungsforscherin, die die Zusammenhänge von Extremwetterereignissen und Klimawandel untersucht sagt in diesem Zusammenhang: „Klimaklagen könnten ein großer systemischer Hebel sein, um das Geschäftsmodell emissionsintensiver Unternehmen zu verändern – wenn diese das wachsende Klagerisiko ernst nehmen – und damit einen grundlegenden Beitrag zum Klimaschutz leisten“. 

Das Klimanetzwerk im Hellweg Podcast

Unsere Sprecherin Anke Victor wurde vom Hellweg Radio und zwar dem Podcast von Barbara Ross „Einfach… nachhaltiger“ eingeladen. Anlässlich des Abschluss der COP 27 wurde recherchiert, wie der Stand der Dinge auf lokaler Ebene in punkto Klimaschutz ist.
Hier der Text und Link zum Podcast.

Greta Thunberg steht an vorderster Front im Kampf gegen den Klimawandel, doch Bewegungen wie Fridays for Future verlieren immer mehr an Drive, weil einfach nichts passiert … oder doch? Das Klimanetzwerk Lippstadt, das sich bereits 2019 gegründet hat, gibt die Hoffnung nicht auf und hat schon viel erreicht. Was das ist .. wo es noch hakt – über all das spricht „einfach nachhaltiger“-Podcasterin Barbara Röss mit Klimanetzwerk-Sprecherin Anke Victor. Eine tolle Folge mit Tipps für Teenager! 

Umfrage zum Globalen Klimastreik

Lippstadt for future und das Klimanetzwerk Lippstadt organisieren eine Postkartenaktion und eine gleichlautende online Umfrage mit folgenden Fragen:

Wie geht‘s dir?
Welche Gefühle löst die Klimakrise in dir aus?
Was belastet dich am meisten?
Was könnte dein Beitrag zum Klimaschutz sein?
Was meinst du, könnte der Beitrag Lippstadts sein?
 
Adressat sind der Bürgermeister die Mitglieder des Lippstädter Stadtrates.
 
Am 23.09. um 16 Uhr präsentieren wir die Ergebnisse auf dem Rathausplatz. Später werden sie an den Bürgermeister übergeben.

Die Karten erhält man auch am Stand des Klimanetzwerkes auf der EMW 22 auf dem Rathausplatz am 17.09.2022 von 11:00 bis 15:00 Uhr.

und hier geht es zur Online- Umfrage http://t1p.de/klima-lp

Fahrradtour für den Klimaschutz

Die AG Energie des Klimanetzwerkes Lippstadt veranstaltete am 01.09. die erste Wärme und PV-Tour in diesem Jahr.

Abends, bei schönem, viel zu trockenen Wetter trafen sich 24 Interessierte zu dem Thema:

Wie spare ich möglichst viel Energie im Haus.

Die Beweggründe hierfür sind aktuell viele, die einen sehen die Notwendigkeit aus Kostengründen und in Anbetracht von eskalierenden Strom- und Gaspreisen, Energie einzusparen, andere sehen natürlich auch den Klimaaspekt. Fakt ist, dass jeder Mensch, der in einem Gas- oder Heizöl beheizten Haus/Wohnung wohnt, entlässt ca. 1t CO2 in die Luft pro Jahr. Wenn man das vergleicht mit den Vorgaben des IPCC, der das Einhalten des 1,5°-Ziels nur für möglich hält, wenn pro Kopf insgesamt nur maximal 2 t CO2 in die Luft geblasen werden dürfen, ist die Immobilie schon ein sehr grosser Hebel.
Wärmedämmung der Keller- und der Dachbodendecke, 3-fach verglaste Fenster können hier schon sehr viel Effekt zeigen.
Die Tour mit den Drahteseln ging vorbei an einem Einfamilienhaus aus 1963, an einem Mehrfamilienhaus aus den 1970ern, und einem komplett sanierten Altbau mit ähnlichem Baujahr. Allen Immobilien ist gemein, dass sie mit Wärmepumpen, also elektrisch betrieben werden, und das der hierfür notwendige Strom mit PV-Anlagen gewonnen wird. Weitere Heizungsunterstützung liefert im Sommer eine Solarthermie. Die Wärme wird aus dem Boden (Erdwärme) oder aus der Luft (Luftwärme) gewonnen.
Nach dem sämtlich Themen, wie z.B. Speicherung von Energie entweder in Form von elektrischen Speichern, aber auch z.B. als Eisspeicherheizung als saisonaler Speicher standen hier auf dem Programm. 

Die Teilnehmer*innen waren nach der ca. 2-stündigen Führung versorgt auch mit Hintergrundinformationen, wie man an die Fördergelder kommt, was gefördert wird und in welchem Umfang. 

Falls Interesse an einer weiteren Tour besteht, wenden Sie sich bitte an info@klimanetzwerk-lippstadt.de