Nachhaltigkeits BarCamp 22

Auf zum 2. BarCamp des Klimanetzwerks Lippstadt: Am 12. März dreht sich alles ums Thema Nachhaltigkeit

Am 12. März ist es wieder soweit: Nach dem Erfolg unserer BarCamp Premiere vom vergangenen Jahr führen wir auch 2022 wieder ein BarCamp durch. Von 10 bis 17 Uhr soll sich alles ums Thema „Nachhaltigkeit“ drehen. Damit wollen wir an den Erfolg vom letzten Jahr anknüpfen.

Diese Nachhaltigkeitsziele stehen auf der Agenda 2030

Im Rahmen unseres BarCamps möchten wir zeigen, welche Möglichkeiten es in Lippstadt gibt, sich zu engagieren und gemeinsam lernen. Deswegen laden wir auch Schülerinnen und Schüler, Studierende und Lehrende ein. Nachhaltigkeit ist ein weiter Begriff. Deshalb schauen wir auch, was jeder darunter versteht. Enno Mühlhoff berichtet z.B. darüber, wie er mit Unternehmen in Kambodscha einen Prozess durchläuft, bei dem der Begriff „Nachhaltigkeit“ mit Leben gefüllt wird.

Für unser BarCamp haben wir in diesem Jahr auch wieder Sponsoren gefunden. Dadurch können wir die Tickets kostenlos anbieten. Die Zahl der Tickets ist auf 100 begrenzt. Wir planen momentan mit fünf parallelen Sessionräumen zu vier Sessionzeiten. Daneben werden wir aber auch eine Möglichkeit für Small Talk schaffen und für spontane Verabredungen.

Willst Du beim 2. BarCamp des Klimanetzwerks Lippstadt dabei sein?

Dann melde Dich hier an: https://nbc22.eventbrite.de

Diese Themen stehen u.a. auf unserem Sessionplan:

  • Solar aufs Dach mit Tom Glauner (Elektro Ostkamp)
  • Stadtosphäre mit Sarah Kückmann (Stadt Lippstadt)
  • Vegane Ernährung mit Claudia Gremme und Sonja Berger
  • CO2-neutrales Wohnen mit Jan Wollesen
  • Mobil ohne Auto mit Klaus und Christine Kabst (ADFC)
  • „Go – Green“ – Nachhaltigkeit im Schulalltag mit der Klima AG des Ostendorfgymnasiums
  • Nachhaltigkeitskriterien für Unternehmen in Kambodscha mit Enno Mühldorf
  • Klimaresilienz in der Innenstadt mit Christa Büker
  • Handwerker – Klimaschützer von Beruf mit Dietmar Stemann und Birgit Specovius
  • Balkonkraftwerk als Stromzählerbremse mit Markus Lahkämper
  • New Work und Postwachstum mit Johanna Brühl
  • Ökogas: Dein Abfall… mein Kraftstoff! mit Norbert Viezens und Klaus Goy
  • Klimanetzwerk Lippstadt für neue Klimaaktivisten mit Anke Victor

    Dein Thema ist noch nicht dabei? Dann melde Dich bei uns unter info@klimanetzwerk-lippstadt.de und werde Session-Geber!

    Sessionplan

Das BarCamp ist eine Unkonferenz, d.h. die Organisatorinnen und Organisatoren schaffen einen Raum, in dem die Teilnehmenden sich frei bewegen können und die Möglichkeit finden, sich zu vernetzen und die eigenen Themen zu bearbeiten. Es gibt beim BarCamp Sessiongeberinnen und -geber sowie Sessionnehmerinnen und -nehmer. Wichtig ist , dass man auf Augenhöhe miteinander ins Gespräch kommt. Diese Augenhöhe erreichen wir auch, indem wir uns alle duzen – unabhängig vom Alter. Dies ist eine Spielregel des BarCamps. Wir sind davon überzeugt, dass alle Altersgruppen etwas zumThema Nachhaltigkeit beitragen können und die Klimawende für Lippstadt ein Gemeinschaftsprojekt ist.

Klimawende – neue Berufsfelder

Das Klimanetzwerk in der Marienschule, hier: Frederick Schwede, Anke Victor und Jan Wollesen
Bildquelle: https://www.marienschule-lippstadt.de/aktuelles/etwas-ueber-technik-erzaehlen-dipl-ing-ludger-sauer-berufsfindungstage-der-marienschule

Das Klimanetzwerk Lippstadt hat sich an den Berufsfindungstagen der Marienschule in Lippstadt engagiert. Auch der Klimaschutz erzeugt neue Chancen für Schüler*innen einen qualifizierten und topaktuellen Beruf zu erlernen und zwar nicht nur im Studium, sondern auch im Handwerk.

50 % aller Dächer in Lippstadt sollen bis 2040 mit Photovoltaik ausgestattet sein. Auch wenn wir das Geld dafür haben, fehlt es heutzutage häufig an den Handwerker*innen.

Die Firma Ostkamp aus Lippstadt bildet z.B. Elektroniker*innen für Energie und Gebäudetechnik und Elektroniker*innen für Informations- und Telekommunikationstechnik aus.

Auch die Hochschule Hamm Lippstadt HSHL bietet spannende Bachelorstudiengänge aus dem Bereich Klimawende an, z.B. der Studiengang Energietechnik und Ressourcenoptimierung.

Weitere Ausbildungsfelder in den erneuerbaren Energien finden Sie auf der Seite von GETEC (Energieversorger für Unternehmen und Immobilienwirtschaft) und auch bei ENERCON (Energieprojekte für die Welt)

Wir wollen helfen, die Klimawende auch als Chance zu sehen und deshalb alle mitnehmen.



Wird die Altstadt eine große Fahrradstraße?

Am 24.11. wurde der Prüfauftrag an die Verwaltung zur Einrichtung von Fahrradstraßen vom UMBA erteilt.

Demonstration vor dem UBMA vom Klimanetzwerk und Lippstadt for Future

Außerdem wurden noch weitere Verbesserungen für den Fahrradverkehr in Lippstadt beschlossen, wie z.B.

  • die Rotfärbung der Radwege (im Kreuzungsbereich) auf der Woldemei
  • ein Grüner Pfeil für Radfahrer
  • einen Radstreifen auf der Lange Str. Nord zwischen Mühlenweg und Kastanienweg (Prüfauftrag).


Die Entscheidung war mit 9 zu 8 Stimmen extrem knapp. Die CDU, FDP und die AFD haben gegen das Vorhaben gestimmt, da man der Bevölkerung über 65 nicht zumuten könne, in der Innenstadt kein Auto zu fahren. Es geht aber nicht um die Abschaffung der Autos in der Innenstadt, sondern über die Vorrangstellung von klimaneutralen Fahrrädern.

Seitdem sich die Stadt mit den Klimaziele beschäftigt, ist allen klar, dass Fahrradfahren ein Schlüssel zum Erfolg ist. Wir haben in den Klimazielworkshops das Ziel der fahrradfreundlichen Innenstadt formuliert und dieser Prüfauftrag ist nun ein Schritt in die richtige Richtung.

Das Klimanetzwerk unterstützt diese Entwicklung ausdrücklich und war auch mit einer Klingelaktion vor dem UMBA vertreten. Wir freuen uns über den Ausgang dieses Antrags, auch wenn er sehr knapp ausgefallen ist. Vielen Dank an die Grünen, Linken, BG und SPD.

Zwei Jahre Klimanetzwerk: Wir haben viel erreicht

Seit mehr als Jahren gibt es jetzt schon das Klimanetzwerk Lippstadt und durch die verschiedenen Aktivitäten und die flankierende gute Öffentlichkeitsarbeit ist es inzwischen vielen Lippstädtern ein Begriff. Noch immer begegnet uns manchmal die Frage: „Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Klimabündnis und Klimanetzwerk?“ (Antwort: Das Klimabündnis ist von der Stadt initiiert, das Klimanetzwerk von uns Bürgern), aber mit dieser Frage haben wir uns mittlerweile arrangiert. Wir sehen die beiden Instituionen auch nicht als Gegensatz – im Gegenteil: Engagierte Klimanetzwerker arbeiten im Klimabündnis mit und fördern somit den Klimaschutz von zwei Seiten.

Zuletzt haben wir das z.B. mit der Formulierung der qualitativen Klimaziele gemacht und uns aktiv in den Prozess der Stadt einbinden lassen. Hier haben gemeinsam mit den Mitarbeitern der Stadtverwaltung und Ratsmitgliedern zuerst eine Vision für Lippstadt mit der Backcasting Methode für das Jahr 2051 entwickelt. Daraus wurden zuerst die qualitativen Klimaziele, und in einem weiteren Schritt in quantitative Klimaziele formuliert.

Gemeinsam haben wir die herausfordernden Schritte gesehen, die wir gehen müssen, um das Pariser Abkommen einhalten zu können. In einigen Bereichen werden wir die Klimaneutralität vielleicht früher erreichen, in anderen Bereichen wird es wesentlich schwieriger. Das nun erarbeitete Ziel sieht das Jahr 2040 vor. Dies muss nun noch im Rat der Stadt bestätigt werden.

Das Klimanetzwerk/ Klimabündnis engagiert sich im Klimazielfindungsprozess der Stadt Lippstadt, hier Frederick Schwede, Petra Salm, Klaus Goy und Johanna Brühl

Das Klimanetzwerk kann nun als Multiplikator für die Kommunikation der Ergebnisse dienen, denn es kommt dabei auf jede Lippstädterin und jeden Lippstädter an, die Notwendigkeit für die Transformation zu erkennen und bei der Umgestaltung der Stadt mitzuziehen.

Bis dahin war es ein langer Weg. Wir arbeiten mittlerweile in sechs Arbeitsgruppen und das Netzwerk hat sich bereits 26 x getroffen. Das Kernteam bestehend aus Anke Victor, Petra Salm, Sabine Hense-Ferch, Julia Foerster, Anke Sommermeyer und Johanna Brühl kümmert sich um die Koordination und die Außendarstellung des Netzwerks. Ein Hauptaugenmerk haben wir aber auf die Vernetzung der Akteure in Lippstadt gelegt – Klimaschutz geht nur gemeinsam und so wollen wir eine Kooperationskultur in Lippstadt etablieren. Unser BarCamp im März war dafür ein guter Auftakt.

Bei unserem letzten Netzwerktreffen haben wir resümiert, was wir 2021 schon alles erreicht haben und uns ist eine Menge eingefallen: Unsere Teilnahme an der Mobilitätswoche, der Vorsitz im Umweltbeirat, der Start unserer Velokitchen, die vielen Gespräche mit Bundes- und Lokalpolitikern und unsere Fahrradtouren zu PV-Anlagen im Stadtgebiet, über die sogar das ZDF berichtete, waren nur einige dieser Meilensteine 2021, die wir trotz der Corona-Pandemie erreicht haben . Spontan haben wir beschlossen, diese erfolgreiche Arbeit zum Abschluss des Jahres zu feiern.

Ergebnisse unserer Mentimeter Abfrage

Vielen Dank für Eure Engagement! Lasst uns gemeinsam die Erfolge feiern.

Wir haben als Netzwerk zwar nicht viel Geld, aber es fanden sich mit Andreas Ferch, Anke Victor und Stefan Brülle sofort Partyorganisatoren, damit unsere Jahresabschlussparty am 10.12. ein voller Erfolg wird.

Wir freuen uns drauf, auch mal nur locker zusammen zu kommen und keine Agenda abarbeiten zu müssen. Dann kommen wir vielleicht auch in den notwendigen Flow für die nächste Etappe. Klimaschutz ist ein Langstreckenlauf. Wir haben noch viel vor uns, wenn wir 2040 klimaneutral sein wollen.

EMW auch in Lippstadt

Das Klimabündnis und hier die Arbeitsgruppe Mobilität, an der auch viele Mitglieder des Klimanetzwerkes mitarbeiten, hat sich mit der Europäische Mobilitätswoche (EMW) beschäftigt. Im letzten Jahr gab es schon einige Aktionen zur EMW und in diesem Jahr wollten wir einen sichtbaren Auftritt und eine Wende in der Mobilitätspolitik für Lippstadt erreichen.

Lippstadt hat ideale Voraussetzungen eine Fahrradstadt nach holländischem Vorbild zu werden und wer genau hinschaut, kann dies sogar heute schon spüren und bemerken. Die Lastenfahrraddichte und E-Bike Dichte hat in den letzten Jahren enorm zugenommen und dadurch entstehen neue Herausforderungen. Es fehlt an allen Ecken und Enden an Platz für diese neue Mobilitätsform. Wenn sich Menschen umstellen, dann müssen sich auch die Rahmenbedingungen ändern.

Damit diese Mobilitätswende ihren Platz – ihre Sichtbarkeit bekommt, wird die diesjährigen EMW 2021 einen Aktionstag auf dem Rathausplatz und dem Parkplatz am Postpark bekommen. Hier ist der Platz und die Zeit für Gespräche rund um die Mobilitätswende in Lippstadt.

Besuchen Sie uns am Aktionstag! Lesen Sie mehr im Flyer

Das Klimanetzwerk ist am 18.09.2021 von 10:00 bis 14:00 Uhr mit eigenem Stand auf dem Rathausplatz vertreten.

Auch der Kreis Soest hat ein umfangreiches Programm zur EMW zusammengestellt. Hier wird auch auf unseren Aktionstag hingewiesen. Hier geht es zum Flyer für den Kreis Soest.

und hier geht es zur Seite der Stadt Lippstadt zur EMW 2021

ZDF in Lippstadt

Am 14.08.2021 war Lippstadt Drehort für die ZDF Sendung Plan B. In der Ausgabe soll es um den Wattbewerb und den Zubau von Photovoltaik gehen. Anke Viktor, die damals die Anregung zur Teilnahme am Wattbewerb im Stadtrat eingereicht hat, hatte die Idee der PV- Fahrradtouren, bei der man die neuesten Vorhaben von Bürgern abfährt und den Teilnehmern der Fahrradtour anhand von lebendigen Beispielen erklärt, wie man sich klimaneutral mit Energie versorgen kann. Bei der dritten PV Fahrradtour war nun auch das ZDF mit Kameraleuten und Drohne dabei. Der Bürgermeister Arne Moritz begrüsste die 35 Teilnehmer der Radtour. Danach ging es zu insgesamt 5 Objekten, bei denen z.B. Wärmepumpen, Lüftungsanlagen, Nullenergiehäuser, ein kfw 40 Haus, Erdwärme, Eisspeicherheizung, Solarthermie und natürlich Photovoltaikanlagen besichtigt werden konnten.

Sobald der Ausstrahlungstermin bekannt ist, werden wir natürlich darüber informieren und einen Link dazu veröffentlichen.

Beim Klimaschutz von der Politik enttäuscht

Lippstädter Klimaaktivisten trafen sich zum Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Hans-Jürgen Thies

Passender hätte der Rahmen für ein Gespräch zum Thema Klimaschutz nicht sein können: Im idyllischen Dorfgarten in Dedinghausen trafen sich jetzt zehn Lippstädter Klimaaktivisten aus den Gruppierungen Klimanetzwerk, Klimabündnis und Lippstadt for Future mit dem heimischen Bundestagsabgeordneten Hans-Jürgen Thies (CDU). Thies ist Mitglied des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie Vertreter des Umweltausschusses. Die Klimaschützer hatten ihn um ein Gespräch gebeten, u.a. um ihm eine Petition mit 531 Unterschriften zu übergeben. Die Petition ruft die Bundestagsabgeordneten von CDU/CSU und SPD auf, beim Klimaschutz keine Zeit mehr zu verlieren und sich für echte 1,5-Grad-Politik stark zu machen. „Denn nur so kann Deutschland das Pariser Klimaabkommen einhalten und bis 2035 klimaneutral werden, wie es laut Wissenschaft nötig und dringend ist“, so Klimanetzwerk-Sprecherin Anke Victor.

Im Gespräch mit dem Abgeordneten zeigten sich die Klimaschützer gut vorbereitet: Zur Sprache kamen Fragen des Ausbaus der Erneuerbaren, der Elektromobilität, der solaren Baupflicht, der Problematik, weitere Windräder in NRW zu platzieren und einiges mehr. Von Thies kam zu Beginn der Diskussion ein klares Bekenntnis: „Es geht gar nicht anders, wir müssen auf die Wissen­schaft hören und deren Empfehlungen folgen“. Eine Folgebemerkung aus dem Kreis der Anwesen­den machte das Dilemma deutlich: „Warum handelt die Regierung dann nicht so?“ Hier antwortete Thies ausweichend: So hatte u.a. die Klimaunion sich zwar kürzlich in einem Bericht zur 1,5 Grad-Politik bekannt, jedoch sei sie eine Gruppierung innerhalb der CDU, die keine parteipolitische Ziele vorgebe. Allerdings müssen wir von der CDU im Wahlkampf ein glaubhaftes Angebot machen.“ Auf Nachfragen, wie man die positiven Ziele der Klimaunion umsetzen könne, ob denn z.B. eine sola­re Baupflicht eingeführt werden könne, gab sich Thies skeptisch. „Bei Neubauten mit mehr als drei Wohneinheiten könnte ich mir das vorstellen – grundsätzlich nicht.“ Im weiteren Gespräch gelang es den Klimaaktivisten nicht, dem Politiker konkretere Stellungnahmen zu entlocken.

Im digitalen Vorgespräch Anfang Mai hatte Thies u.a. die Klimaunion als ihm wenig bekannt bezeichnet und in einem Nebensatz erklärt: „Wir möchten nicht, dass die Bundesrepublik ponyhofisi­ert wird.“ Aus dem Kreis kam nun die Frage, wie denn das gemeint gewesen sei und ob er damit die Bemühungen der Klimainitiativen bagatelli­sieren wolle. „Nein, das liegt mir fern.“ Die Meinung vertrete er nicht und den Eindruck habe er auch nicht erzeugen wollen. „Viel­mehr wollen wir der Deindustrialisie­rung Deutschlands kei­nen Vor­schub leisten.“

Ein anwesender Elektroingeni­eur führte mit der Fra­ge nach ausreichender Strom­versorgung in ein neues Thema über. „Um die Ener­gieversorgung zukünftig zu sichern, bedürfe es einer Versiebenfachung des Anteils an erneuerbaren Ener­gien. Wie die CDU das schaffen wolle? Thies: „Das werden wir nicht errei­chen! Wir müssen mehr Tempo machen.“ Es entwickelte sich eine kontroverse Diskussion. Dabei konnten die Aktivisten mit fundiertem Wissen aufwarten, während der Politiker häufiger zugeben musste, sein Wissen nachbessern zu müssen. Beispielsweise an folgendem Punkt: Auf sein Argument, dass Leitungskapazität fehle, wenn alle Autos gleichzeitig per Schnellladung geladen werden, konterte Klimanetzwerk-Mitglied Frederik Schwede pointiert mit detailliertem Faktenwissen. Die Aktivisten kritisierten auch die restrik­tive Politik in Bezug auf Windräder. Die Abstandsvergrößerung zur Wohnbebauung habe dazu geführt, dass z.B. in Lippstadt kein Windrad gebaut werden könne. Auch anderorts im Kreise Soest werde es kritisch, seit 2018 seien keine Windräder mehr genehmigt worden.

In diesem Zusammenhang wurde von Seiten der Klimaschützer auch bemängelt, dass im Bereich der erneuerbaren Energie bis zu 120.000 Jobs verloren gegangen seien. „Das wäre in der Automobilindustrie undenkbar.“ Darauf ging der Politiker nicht ein, konstatierte jedoch, dass neben Vorbehalten in der Bevölkerung („Windräder sind gut, aber nicht vor meiner Haustür“) auch objektive Probleme den Ausbau bremsten. Er wies auf Flächenversiegelung, Probleme beim Natur- und Vogelschutz und administrative Hemmnisse hin.

„Herr Thies, die CDU regiert nun seit 16 Jahren. Was wollen Sie jetzt anders machen?“ Hier antwortete der Unionspolitiker: „Wir müssen die Genehmigungsverfahren schneller machen und im Planungsrecht an allen Stellen überprüfen, welche Relevanz für den Klimaschutz vorliegt. Die Politik muss bei Gesetzes­vorhaben ehrlicher sein und Folgen aufzeigen.“ Lippstadt for Future-Aktivistin Alina Morchel erklärte, die derzeitige Klimapolitik mache sie hilflos und wütend: „Ich fühle mich von der Politik im Stich gelassen.“ Thies ging darauf ein und argumentierte, dass Deutschland sich getraut habe, aus der Kernenergie auszusteigen und betonte, dass man beispielgebend sein wolle. Auch den Ausstieg aus der Kohlever­stromung nannte er hier als Beispiel. „Nur wenn Deutschland den Klimawandel schafft ohne einen Wohlstandsverlust hinzunehmen, können wir ein Vorbild sein.“

Resümierend fasste Diskussionsteilnehmerin Dorle Mühlhoff zusammen: „Herr Thies hat uns glaubwürdig vermittelt, dass er die Klimakrise als ein sehr zentrales und extrem wichtiges Thema ansieht. Allerdings konnte er uns bei den Antworten auf unsere Fragen nach konkreten Maßnahmen nicht überzeugen“, so die engagierte Klimaschützerin. „Er zählte überwiegend Probleme aus der Realpolitik auf, statt bei den Maßnahmen und deren Timing konkret zu werden. Insgesamt aber war er ein angenehmer und sympathischer Gesprächspartner, der mit uns auf Augenhöhe diskutiert hat“.

100 Follower auf Instagram

Seit dem 31. Mai 2021 hat das Klimanetzwerk einen Social Media Kanal auf Instagram und gestern haben wir unseren 100. Follower für unsere Seite bekommen.

Wir freuen uns, dass wir so unsere Community sichtbar machen und erweitern können.

Unser Social Media Team

Das 6 köpfige Media Team bestehend aus Sabine Hense Ferch, Dorle Mühlhoff, Anke Victor und Johanna Brühl wird fachkundig unterstützt von Ellen Brühl und Lan Anh Nguyen aus Stuttgart.

Ellen und Lan ist auch zu verdanken, dass der Inhalt im einheitlichen professionellen Layout designed wurde. Die ersten 10 Beiträge sind bereits erschienen und beschäftigen sich mit den Arbeitsgruppen und der Erläuterung, wer wir sind und was wir wollen.

Die ersten 10 Beiträge auf Instagram

Werden Sie Follower auf Instagram und Sie sind immer gut informiert.

Dort heißen wir klimanetzwerk.lp.

Bürgermeister unterstützt unsere Aktionen

Eine Delegation des Klimanetzwerks Lippstadt hat sich jetzt zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate zum Erfahrungs- und Informationsaustausch mit Bürgermeister Arne Moritz getroffen. „Wir freuen uns, dass der Bürgermeister so großes Interesse zeigt am Klimaschutz in Lippstadt. Bei diesem Thema können wir wunderbar unsere Ideen austauschen und entdecken immer wieder viele Gemeinsamkeiten“, resümiert Sprecherin Anke Victor, die mit Johanna Brühl, Julia Foerster, Dorle Mühlhoff, Petra Salm und Sabine Hense-Ferch ins Stadthaus gekommen war. So berichtete Victor beispielsweise von den guten Erfolgen des „Wattbewerbs“, einer Städte-Challenge für den massiven Photovoltaik-Ausbau, an der auch Lippstadt teilnimmt. „Hier liegen wir schon weit vorn. Lippstadt hat nicht nur die höchste PV-Leistung pro Einwohner, sondern war auch die erste Stadt, die sich für die Teilnahme am Wattbewerb gemeldet hatte. Hinzu kommt noch unser herausragendes Klimaschutzkonzept. Alles zusammen hat uns eine Terminzusage zur ersten Auszeichnung seitens des Wattbewerbs eingebracht“, freut sich Anke Victor. Geplant ist von Seiten der Stadt eine größere Veranstaltung dazu im September und unter der Regie des Klimanetzwerks in den kommenden Wochen verschiedene Fahrradtouren, auf denen Bürger und Unternehmen diverse PV-Projekte im Stadtgebiet in Stationen abfahren und besichtigen können. Bürgermeister Arne Moritz sagte spontan seine Teilnahme an einer der Fahrradtouren zu. Und auch für ein weiteres Projekt der Klimaaktivisten konnte der Bürgermeister gewonnen werden: Im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche vom 16. – 22. September sind auch in Lippstadt Veranstaltungen, u.a. mit Verkehrsparcours, geplant. „Wir benötigen noch jemanden für die Übernahme der Schirmherrschaft“, so Johanna Brühl. Auch bei diesem Thema zeigte sich der Bürgermeister sehr offen, die gemeinsame Arbeitsgruppe von Klimanetzwerk und Klimabündnis zu unterstützen.

Arne Moritz will Schirmherrschaft für Mobilitätswoche übernehmen

Weitere Fragen und Themen kamen bei dem kurzweiligen Erfahrungsaustausch auf die Agenda. So erläuterten die Klimaaktivistinnen dem Bürgermeister ihre Idee einer „Wandelbar“, einer Art Bürgerwerkstatt für gemeinsame Aktionen, Diskussionen und Treffen mit der Bitte, bei der Suche nach geeigneten Räumen zu unterstützen. „Ideal wäre doch ein Raum im Quartier südliche Altstadt. Hier hat die Stadt ein Konzept für die Regionale 2025 vorgelegt, das auch eine Bürgerwerkstatt für das Gebäude hinter dem Stadtdepot enthält“, so Johanna Brühl. Außerdem wurde über die Kampagne der Bezirksregierung Arnsberg „Klimaschutz mit BRAvour“ gesprochen und über die Gestaltungssatzung, die Photovoltaik auf Hausdächern in der Innenstadt ein strenges Reglement auferlegt. „Ist das bei neuen Gebäuden wirklich nötig?“, fragte Johanna Brühl. Petra Salm regte an, über das Anlegen von Blühstreifen entlang der Lippe nachzudenken. „Mit Blühstreifen kann man hochwertige Flächen für Insekten gewinnen, die auch noch schön aussehen. Und sie sind eine günstige Alternative zum Anpflanzen von Staudenbeeten“. Auf den Einwand des Bürgermeisters, dass Blühstreifen immerhin aufwendiger anzulegen und damit teurer seien als Rasenflächen, entgegnete Sabine Hense-Ferch: „Vielleicht kann man aus der Sä- und Pflanzaktion ein gemeinschaftliches Event machen, in das man auch Schulklassen oder Umweltgruppen einbindet“. Noch eine Idee, die beim Bürgermeister gut ankam.



Vertreter des Klimanetzwerks bei Bürgermeister Arne Moritz, von links: Anke Victor, Julia Foerster, Dorle Mühlhoff, Petra Salm, Arne Moritz, Johanna Brühl

Lippstadt auf den vorderen Plätzen

Wie stehen wir eigentlich im WATTbewerb?

Nachdem unsere Klimanetzwerk Sprecherin Anke Victor dieses Projekt im Rat der Stadt Lippstadt eingebracht hat, war Lippstadt eine der ersten Kommunen, die sich am Wattbewerb beteiligt und diese ambitionierte PV-Challenge annimmt.

Die Stadt, die als erstes ihre Solarkapazitäten verdoppelt, beendet den Wettbewerb. Gewonnen hat aber die Stadt, die pro Kopf die meisten KWp hinzugewonnen hat.

Nach dem ersten Quartal stand Lippstadt bereits auf Platz 4 von fast 100 Kommunen. Momentan (26.05.2021) stehen wir auf Platz 8 hinter Heiligenhaus, Borgholzhausen, Billerbeck, Borken, Damen, Herford und Lüdinghausen. Hier kommen sie auf das aktuelle Ranking. Wir haben aktuell 19 Wp/Einwohner zugebaut.

Damit wir weiter an Fahrt aufnehmen, laden wir zu folgendem Online- Vortrag ein.

Am
10.06. um 19:30 Uhr wird Dipl. Ing. Marcus Michalla
erklären, wie die hessische Stadt Friedrichsdorf eine klimaneutrale Stadt bis 2035 werden will. Photovoltaik spielt dabei eine wichtige Rolle.

Wer dabei sein will, schickt bitte eine Mail an info@wattbewerb.de mit dem Betreff: Michalla 10.06. – der Zugangslink kommt dann als Antwort.