Karte von morgen

Wir haben uns gefragt, wie man die vielen tollen Initiativen, Events und Organisationen, die es in Lippstadt ja schon gibt, besser vernetzen kann und sichtbar machen kann. Dies war auch Thema für die Plattform „Ideenstadt“ in Lippstadt. Dabei sind wir auf die Karte von morgen gestoßen und haben uns hier schon einmal als Klimanetzwerk eingetragen.

Es gibt schon die Initiative Karte von morgen die man gut nutzen kann.

hier gehts zur Karte von morgen

Gemeinsam machen wir diese Karte zu einem lebendigen Beweis, dass sich Lippstadt auf den Weg gemacht hat und die Vernetzung der vielen Klimabewussten wird sichtbar.

Die Welt ist in Bewegung und wir machen sie sichtbar.

Fairer Handel, Biohöfe, offene Werkstätten, Gemeinwohlökonomie, freie Bildungsinitiativen und natürlich visionäre Lebensgemeinschaften sind erste Beispiele dieser Welt von morgen.

Macht mit, damit wir den Wandel sichtbar machen.


Maja Göpel in Lippstadt


aus der Pressemitteilung der Stadt Lippstadt:

Maja Göpel im Gespräch mit Michael Göring „Die Welt neu denken“

Lippstadt. Am Sonntag, 16. Juni 2024 um 11 Uhr ist Maja Göpel zu Gast in Lippstadt. Der Kartenverkauf läuft.

Bei dem Gespräch zwischen Michael Göring und Maja Göpel geht es um nichts Geringeres als die Frage, wie und wovon wir in Zukunft leben wollen.

„Wir können auch anders: Aufbruch in die Welt von morgen“ heißt der Titel eines ihrer Bestseller und ist zugleich Programm für die mutige, kritische und immer wieder streitlustige Maja Göpel. Die promovierte Volkswirtin und Professorin an der Leuphana-Universität Lüneburg hat sich als Expertin für Nachhaltigkeitspolitik hohes Renommee erworben. Es geht um Überlegungen, wie wir unsere soziale Marktwirtschaft zu einer nachhaltigen, ökologisch-sozialen Marktwirtschaft verändern, „transformieren“. Was können, was sollten, was müssen wir selbst für diesen Wandel leisten? Er wird nur gelingen, wenn wir alle aus Verantwortung für unsere Nachkommen den Wandel bejahen, tragen und mitgestalten. Die Transformation muss zugleich sozial fair erfolgen, sonst findet sie keine Akzeptanz. Maja Göpel hat sich zudem darauf spezialisiert, wie wissenschaftliche Erkenntnisse optimal kommuniziert werden können.

Prof. Dr. Maja Göpel ist Politökonomin, Expertin für Nachhaltigkeitspolitik und Transformationsforschung, Rednerin, Beraterin, Hochschullehrerin, Mitbegründerin von Scientists4Future und Autorin des Bestsellers „Die Welt Neu Denken“ und des im März 2022 erschienenen Sachbuchs „Wir können auch anders“.

Bilder: © Anja Weber

Termin: Sonntag, 16. Juni 2024, 11 Uhr
Preise: 10,- € / ermäßigt 5,- €
Ort: Stadttheater Lippstadt
Veranstalter: KWL Kultur und Werbung Lippstadt GmbH

Karten können in der Kulturinformation Lippstadt im Rathaus (Tel.: 02941 58511, Mail: post@kulturinfo-lippstadt.de, Mo – Fr 10 – 18 Uhr, Sa 10 –14 Uhr und Online über Vibus-Tickets gebucht werden.

Dieser Meldung sind folgende Medien zugeordnet:

Maja Göpel (Copyright: Anja Weber)
https://www.presse-service.de/medienarchiv.aspx?medien_id=273594

Maja Göpel (Copyright: Anja Weber)
https://www.presse-service.de/medienarchiv.aspx?medien_id=273595

Pressekontakt: KWL Lippstadt GmbH, info@kwl-lippstadt.de; Tel: 02941/988780

Weihnachtsfeier in der WandelBar

Wie schnell die Zeit vergeht. Nun ist die Zeit im Friseursalon in der Poststr. 12 schon wieder vorbei. Wir waren insgesamt 3 Monate dort und haben den Leerstand bespielt und nun sind wir beim Abbauen. Das letzte Wochenende hatten wir den Laden nochmals am Freitag und Samstag auf und feierten am Freitag Abend unsere Weihnachtsfeier. Es kamen 14 Klimanetzwerker*innen die gut gelaunt und mit viel leckerem Fingerfood das Catering bestückten. Die Stimmung war so gut, dass wir bis um Mitternacht noch tanzten und das Zusammensein feierten.

Das Jahr 2023 ist aus Sicht des Klimanetzwerkes auch sehr erfolgreich gelaufen.

Unsere Aktivitäten in 2023

  • 10 x Netzwerktreffen
  • 10 x AG Energie
  • 10 x Themenabend der WandelBar
  • 4 x AG Flächengestaltung
  • 2 x Wärme und PV Radtour
  • 1 x Tornado Radtour
  • 11 x Treffen des Kernteams

    und die fleissige Mitarbeit bei Demos, Kritical Mass, in der AG Mobilität mit dem diesjährigen Stadtradeln, Unterstützung beim Klimazielfindungsprozess sind dabei noch nicht inbegriffen.

In der WandelBar konnten wir drei Monate das Netzwerk und seine Inhalte sichtbar machen und mit Lippstädterinnen und Lippstädtern in die Diskussion kommen. Hier tagten auch die AGs zu den Themen Energie, Flächengestaltung, die WandelBar und Initiativen, die sich im Netzwerk engagieren. Endlich war ein Raum da, um auch einmal zu feiern und die Community zu zelebrieren – auch das ist wichtig, wenn man ehrenamtlich tätig ist. 

Die Lokalpresse hat uns in diesem Jahr wieder gut begleitet und wir werden mittlerweile als wichtiger Ansprechpartner betrachtet, wenn es in Lippstadt um Klimawandel und Klimafolgenanpassung geht. So wurden wir nicht nur um thematischen Input von der Lokalpresse gebeten, sondern auch immer mal wieder um Statements, z.B. als es um das 175-jährigen Jubiläum der Tageszeitung „Der Patriot“ ging.  Immer mehr verfestigt sich der Eindruck, dass man in Lippstadt am Klimanetzwerk nicht mehr vorbeikommt, wenn es um das wichtige Thema Klimawandel geht.

Im Klimanetzwerk sind wir der festen Überzeugung, dass wir alle uns und unser Verhalten verändern müssen, wenn wir den Klimawandel aufhalten, bzw. bremsen wollen. Wir möchten deshalb möglichst viele Lippstädterinnen und Lippstädter mit der Notwendigkeit der Veränderung berühren. Das ist harte Arbeit und braucht Ausdauer. 

Wir haben deshalb im Klimanetzwerk das Kernteam auf neue Füße gestellt und insgesamt sieben Mitglieder gefunden, die motiviert und bereit sind, sich dafür zu engagieren. Die Mitglieder des Kernteams bringen sich mit ihrer Expertise ein und tragen zum Gelingen bei. Das Kernteam hat sich 2023 insgesamt elf Mal getroffen. Mit dabei sind Anke Victor (Sprecherin), Johanna Brühl (Koordinatorin), Sabine Hense-Ferch (Presse), Uwe Schemman (Kasse), Jan Wollesen und Gerd Pokraka (Strategie und Struktur) und Isabel Behr (Kooperationen).

Unser Kernteam:

Insgesamt zählen wir mittlerweile mehr als 110 Teilnehmer in unserem Verteiler, wobei natürlich nicht alle aktiv sind. Es gibt auch viele Menschen, die unsere Aktionen mitverfolgen und mit uns sympathisieren. Mitlesen kann man auch auf unserer Homepage www.klimanetzwerk-lippstadt.de und auf unserem Instagram Account klimanetzwerk.lp . Hier folgen uns mittlerweile 400 Follower. 

In 2024 wollen wir uns wieder mehr auf die Kooperation mit Lippstädter Unternehmen fokussieren und werden zum 3. Klimanetzwerk Wandel BarCamp einladen. Unsere Wunschlocation ist das IQ  und wir wollen dabei alle Mieter mit einbinden. In die Planung werden wir im neuen Jahr einsteigen. Auch das Thema Carsharing steht jetzt neu auf unserer Agenda und soll im kommenden Jahr weiter bearbeitet werden. Hier hat sich ein Planungsteam gefunden.


Die WandelBar im Leerstand


Was lange währt wird endlich Wirklichkeit. Seit März 2020 hatte Johanna Brühl vom Klimanetzwerk den Wunsch einen Lernort für die Veränderung in Lippstadt zu haben. In der Coronazeit hat sie gelernt virtuell am Projekt zu arbeiten und am Anfang hatte sie sogar ein Team von 9 Organisationsentwicklern aus dem deutschsprachigen Raum, die sie begleitet haben.

Heraus kam die Idee, in Lippstadt mit einer leeren Agenda und der Theorie U und einigen Freiwilligen zu starten.

Das erste reale Treffen der WandelBar fand im September 2020 zuerst bei der Ev. Gemeinde in Lippstadt und später bei der INI statt. Es gab eine Community die sich mit dem Thema Postwachstum auseinander gesetzt hat und die eine Vision entwickelte und ein Teamtraining, die uns zusammen schweißen sollte. In dieser Zeit entstand unsere Vision der WandelBar. Aber dann kam Corona.

Trotz virtueller WandelBar Treffen, war die anfängliche Euphorie irgendwann aufgebraucht und so machten wir im März 2022 einen zaghaften Neustart in der Mensa des Ostendorfgymnasiums. Schnell merkten wir, dass die WandelBar für alle Lippstädter*innen offen sein sollte und so kam die Idee einer Vortragreihe zu Themen der großen Transformation zustande.

Seit September 2022 haben wir den Raum an jedem 1. Mittwoch im Monat für die Veranstaltungen der WandelBar und holen so die Lippstädter*innen zu den einzelnen Themen ab. Diese Vortragsreihe werden wir weiterhin unter dem Logo WandelBar veranstalten.

Die Idee der eigenen Location für die Transformation ist aber nie ganz erloschen und so bewarben wir uns im Januar 2023 um Fördergelder für die Bespielung eines Leerstandes und gingen fleissig auf Suche. Es stellte sich heraus, dass viele Immobilienmakler für die Summe der Förderung lieber das Ladenlokal leer stehen lassen und so versuchten wir an die Eigentümer heran zu kommen. Das erste Ladenlokal, dass wir auf diese Weise besichtigen konnten, stellte sich aber als zu sanierungsbedürftig heraus und so entschieden wir uns weiter zu suchen.

Durch Mund-zu-Mund Propaganda kamen wir dann an den Friseurladen in der Poststr. 12. Mit dem Friseurmeister waren wir uns schnell einig und das ehemalige Konzept wurde schnell über den Haufen geschmissen und den neuen Gegebenheiten angepasst. Die WandelBar kann deshalb jetzt vorerst einmal nur für interne Veranstaltungen genutzt werden und die Lippstädter Öffentlichkeit können wir auf der Straße an Stehtischen ansprechen.

Die WandelBar im Leerstand

An der Tür der WandelBar steht:

„Die WandelBar ist ein temporäres Projekt des Klimanetzwerks Lippstadt. 
Wir bespielen hier einen Leerstand bis zum 01.12.2023

Wir wollen hier mit den Lippstädter*innen über die Klimaziele der Stadt ins Gespräch kommen und unsere Arbeit sichtbar machen.

Die große Transformation zu einer klimaneutralen Stadt muss kultiviert werden und kann nicht in Auftrag gegeben werden. Wir sind alle Teil dieser Veränderung. 

Der Friseursalon dient uns dabei als Metapher. 
Friseursalons sind bekanntlich kommunikative Orte und häufig kommt man verändert wieder heraus. Wir verändern nicht ihr Aussehen, wollen aber über Gespräche Ihre Einstellung verändert. 

Veränderung ist eine Gemeinschaftsaufgabe und… 

Veränderung kommt von innen.“

Am 15.09.2023 nach der Aktion zum Global Strike Day werden wir die WandelBar mit den Klimanetzwerker*innen eröffnen. Schon jetzt spricht sich herum, dass sich in der Poststr. etwas tut.

PV- und Wärme Radtour 2023

Das Klimanetzwerk hatte am Samstag Nachmittag zu einer PV-und Wärmetour eingeladen. An dieser beteiligten sich 20 Interressierte. Mit dem Fahrrad ging es zu drei verschiedenen Objekten, wo Photovoltaik und Windrad, über Luft- und Erdwärmepumpen auch ein Wärmezaun gezeigt wurden. Die Objekte waren sowohl Einfamilienhäuser als auch ein Mehrfamilienhaus mit 5 Parteien. Die Besucher*innen konnten sich anhand der Projekte insbesondere ein Bild von den unterschiedlichen Wärmequellen für Wärmepumpen machen. Deutlich wurde, dass es nicht nur die Luft-Wärmepumpe gibt und Wasserstoff keine Option für zukünftige Heizsysteme ist. Drei Interessierte wollen nun Synergieeffekte durch eine gemeinsame Anfrage für Erdwärmebohrungen nutzen. Alle Teilnehmer konnten sich in intensiven Gesprächen über die Möglichkeiten der Erzeugung erneuerbarer Energien informieren. Anke Victor, Peter Becker, Jan Wollesen und Wolfgang Streblow zeigten sich sehr zufrieden mit der Resonanz auf diese Tour.

Die nächste Tour findet voraussichtlich im August statt. 

Stadtradeln 2023

Bald gehts wieder los. Vom 13.08. – 02.09. findet wieder Stadtradeln in Lippstadt statt. 21 Tage treten die Teilnehmer in die Pedale und sammeln dabei Kilometer. Die Kommune mit den meisten Kilometern werden ausgezeichnet.

2022 ist Lippstadt beim Stadtradeln beste Newcomer-Kommune unter den Kommunen mit 50.000 – 99.999 Einwohnern geworden. An diesen Erfolg wollen wir natürlich anknüpfen. Der größte Konkurrent in diesem Jahr ist voraussichtlich Rheine mit 892.000 km, die im letzten Jahr den ersten Platz gemacht haben. Wir hatten im letzten Jahr 460.000 km geschafft. Da viele erst spät mitbekommen haben, dass da eine Radaktion läuft, erhoffen wir uns in diesem Jahr eine noch größere Teilnehmerschaft. Im letzten Jahr hatten wir 2200 Teilnehmer und 120 Teams. mehr hier

Jeder Kilometer zählt


Die km werden über die Stadtradeln App gezählt. Dafür muss man sich einmalig mit einem Account registrieren über Stadtradeln.de/lippstadt und einem Team beitreten. Das Klimanetzwerk Lippstadt hat dort ein Team eingerichtet. Man kann auch als Nichtnetzwerker für das Team Klimanetzwerk Lippstadt Kilometer sammeln. Dabei ist es unerheblich, ob die km zur Arbeit, zur Schule, im Urlaub oder in der Freizeit gefahren werden. Jeder km zählt.

Die besten Teams werden dann wieder am 16.09. auf dem Mobilitätstag in Lippstadt mit einer Urkunde durch den Bürgermeister geehrt. An diesem Tag planen wir um 16:00 Uhr auch eine Kidical Mass – damit die Kinder sich die Altstadt erobern können.

Für das Klimanetzwerk Lippstadt ist die Aktion wichtig, da wir mit der Aktivierung der Radler die Mobilitätswende in Lippstadt unterstützen. Umso mehr Radfahrer in der Stadt unterwegs sind, desto mehr Infrastruktur wird auch für Radler zur Verfügung gestellt. So können z.B. erst Fahrradstraßen eingerichtet werden, wenn vor allem Radfahrer darauf unterwegs sind. Das ist häufig ein Henne – Ei Problem. Eine Aktion wie das Stadtradeln, kann also helfen, die Radfahrer wieder auf die Straße zu bekommen.

Nächste PV und Wärme Radtour

Welche Möglichkeiten gibt es, fossilfrei zu heizen und Wasser zu erwärmen? Um Fragen wie diese zu klären, lädt das Klimanetzwerk Lippstadt am Samstag, dem 01.07.2023 zur nächste Photovoltaik- und Wärmeradtour ein.

Infos zur Energie- und Wärmewende

Auf der dreistündigen, maximal 10 km langen Tour erfahren sie dann alles über die Umsetzung von klimaneutraler Energiegewinnung und das Heizen ohne Gas und Heizöl. Angesichts der aktuellen Diskussionen um das Gebäude-Energie- Gesetz (GEG) überdenken einige Besitzer älterer Gas- und Heizöl- Heizungen, wie es künftig mit der Wärmeerzeugung im Haus weitergeben soll.

Die Zukunft ist schon sichtbar

Dass dies schon hervorragend funktioniert auch im Altbau, ist bereits Realität und kann auf dieser Radtour besichtigt werden. Die Hauseigentümer informieren Sie aus erster Hand und mit realistischen Zahlen. Lassen Sie sich inspirieren und vernetzen Sie sich mit den Experten in Lippstadt.

Das Klimanetzwerk bittet um Anmeldung per E-Mail an info@klimanetzwerk-lippstadt.de. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden dann über den Treffpunkt informiert.

Tornado- Radtour

Am 20.05.2023 jährte sich das Ereignis, dass Lippstadt im Kern verändert hat. Lippstadt, das steht für das Venedig Westfalens und für eine grüne Stadt mit altem Baumbestand. Am 20.05.2022 hat es der Tornado des Sturmtiefs Emmelinde geschafft, das Lippstadt Thema in der Tagesschau wurde und wir auch 1 Jahr später noch mit den Schäden und dem Aufräumen dieser Naturkatastrophe beschäftigt sind. In vielen Straßen gibt es noch Baumstümpfe, die das Pflaster hochheben und Stolperstellen sind. Es gibt noch abgedeckte Dächer, da Versicherungen nicht zahlen wollen oder weil es keine Versicherung gibt. Die 5000 Bäume, die dem Tornado zum Opfer gefallen sind, haben das Stadtbild verändert und bis die 550 Bäume, die bisher gepflanzt wurden, wieder in dem Maß Schatten spenden und CO2 absorbieren, wird es wohl noch 100 Jahre dauern.

Damit das Ereignis im Gedächtnis der Bevölkerung wach bleibt und unser Handeln und Denken weiterhin bestimmt, haben wir eine Tornado – Radtour gestartet. Es kamen 24 Lippstädter aus den verschiedensten Bereichen und der Lippstädter Radlerstammtisch kam sogar mit einer 10 köpfigen Delegation.

Die Streuobstwiese am Kleingartenverein


Die Radtour begann an der neuen Streuobstwiese am Kleingartenverein des Stadtwaldes. Hier war ein 3500 ha großes Waldgebiet zerstört worden und der Verein “Lippstädter Grün“ hat seine Vision eines grünen Klassenzimmers auf einer Streuobstwiese verwirklicht. Das war ein Jahr harte Arbeit und wird auch in Zukunft viel Arbeit bringen, da die 38 jungen Bäume natürlich pflegeintensiv sind. Hier konnten einige Radler berichten, wie sie fleissig mitgearbeitet haben und wie froh sie sind, dass die Streuobstwiese am 13.05. nun jetzt auch feierlich eröffnet wurde und den Lippstädtern als öffentliche Fläche zur Verfügung steht.

Danach ging es weiter zur Stadtwaldschule, die ebenfalls ihren angrenzenden Wald verloren hat. Hier konnte Uwe Schemman die Teilnehmer durch seine Erzählungen in seinen Bann ziehen, denn er hatte seine Kinder in dieser Schule. Alleine das Amphitheater ist noch erkennbar, in dem die Schüler an heißen Tagen auch mal ihr Outdoorklassenzimmer nutzen konnten. Nun ist daran nicht mehr zu denken, denn hier sieht es eher nach einer Mondlandschaft aus. Werner Lödige konnte berichten, dass es bereits ein Konzept für diesen schulnahen Bereich gibt und wir können hoffen, dass wir vielleicht in einem Jahr etwas über die Umsetzung der Pläne erfahren.

Uwe Schemman erklärt: „Der Wald an der Stadtwaldschule wurde vom Tornado weggefegt. „


Der weitere Stop am Jahnplatz und am Evangelischen Gymnasium zeigte auch hier auf, welche Lücken der Tornado hinterlassen hat und dass noch lange nicht alle Schäden behoben sind. Hier erzählte Anke Victor die Geschichte, das PV Platten der Sporthalle am Jahnplatz, Tage später auf einem Grundstück in der Nähe des Friedhofs entdeckt wurden. Der Tornado hatte also die Kraft, die PV Platten 1,5 km in der Luft zu wirbeln und sie später wieder auszuspucken.

Als nächstes haben wir uns die Möllerstr. und die Friedrichschule mit Friedrichstraße angeschaut. In diesen Straßenzügen sind alleine 50 % der bis zu 150 Jahre alten 330 Bäumen umgekippt oder wurden so stark zerstört, dass sie im Nachhinein gefällt werden mussten. Die Möllerstr. wurde bereits wieder aufgeforstet und an der Friedrichschule stehen 10 neue Kolosse (schon recht große und alte Platanen) und 2 neue Hochstämme.
Die Friedrichstraße wartet noch auf eine Aufforstung und ein neues Konzept. Im April/Mai sah man an den Stellen, an denen es 2022 noch Bäume gab, nun kleine Tulpenbeete. Die Friedrichstr. galt bisher immer als die Klimaanlage für die Innenstadt, da es dort immer 5 Grad kühler war, als in der Stadt. Nachts wurde durch das Wasser der Lippe und den Wind auch die Innenstadt abgekühlt. Heute merkt man, wie in der Friedrichstr. die warme Luft steht und auf Abkühlung der Innenstadt ist von dieser Stelle nicht mehr zu rechnen.

Die Bedeutung der Friedrichstraße für das Innenstadtklima

Johanna Brühl erläutert, welche Bedeutung die Bäume an der Friedrichstr. für das Klima der Innenstadt hatten.

Da am 20.05. in der Innenstadt das Altstadtfest gefeiert wurde, führte uns unsere Radtour nur noch an der Nikolaischule vorbei, wo wir uns die 5 neuen Bäume ansahen, die Lippstädter Grün e.V. gepflanzt hat. Danach fuhren wir am Café im Grünen Winkel vorbei bis zum Mattenklottsteg, wo unsere geführte Tour endete. Ein Blick in den Grünen Winkel hat uns gezeigt, dass sich die Natur erholt. Wir werden aber bestimmt noch 10 Jahre mit der Aufforstung beschäftigt sein und können nur hoffe, dass uns die Natur nicht neue Herausforderungen beschert. Gefahr für die Bäume gibt es von vielen Seiten, auch wenn es in den nächsten Jahren auf dem Postgelände zu umfangreichen Baumassnahmen kommt, könnte der kleine Wald zwischen Lippe und Postgelände in Mitleidenschaft gezogen werden.

Klima- Alarm – Lippstadt

Hier die Presseerklärung von Fridays for Future, die wir hier gerne Veröffentlichen:

Für den kommenden Freitag, den 03.03.2023 haben die Fridays for Future wieder zu einem globalen Klimastreik aufgerufen.
Sie fordern weltweit von ihren Regierungen, sich an das Pariser Klimaabkommen von 2015 zu halten und das Ziel von höchstens 1,5° Erderwärmung ernsthaft anzustreben.
In vielen deutschen Städten sind Demonstrationen und Kundgebungen für eine starke Klimapolitik angekündigt. https://fridaysforfuture.de/globaler-klimastreik/
Die Ampelregierung soll endlich den Klima-Stillstand in der Koalition überwinden und sich an die eigenen Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag und dem bestehenden Klimaschutzgesetz halten. Dazu sind eine schnelle Mobilitätswende sowie ein beschleunigter Ausbau Erneuerbarer Energien (Ziel 100% im Jahr 2035) unabdingbar.

Lippstadt for Future als lokale Gruppe schließt sich diesen Forderungen an und hat für den Freitag einen Klima-Alarm geplant und organisiert.
Wir möchten damit auch auf lokaler Ebene weiter eine angemessene Klimapolitik einfordern und stärker voran bewegen.
Wir brauchen beherzte Kommunalpolitiker, die sich der Dringlichkeit der Lage klarer bewusst werden und entsprechende Maßnahmen vor Ort verstärkt vorantreiben.
In diesem Sinne werden Wünsche und Forderungen verlesen, die Lippstädter Bürger und Bürgerinnen, Kinder und Jugendliche im letzten Jahr bei einer gemeinsamen Umfrage von Lippstadt for Future und dem Klimanetzwerk Lippstadt an die heimische Kommunalpolitik gerichtet haben. Die einzelnen Beiträge werden jeweils durch einen kurzen gemeinsamen Alarm unterstrichen, deshalb bitten wir die Teilnehmer und Teilnehmerinnen, kreative Utensilien und Instrumente zum Krachmachen und Alarmschlagen mitzubringen – wir wollen mit unseren Wünschen und Forderungen gehört werden!

Der Klima-Alarm findet am Freitag um 17 Uhr auf dem Lippstädter Rathausplatz statt, wir laden alle Interessierten herzlich dazu ein!

Klimanetzwerk Lippstadt nahm an Großdemo in Lützerath teil

Am vergangenen Samstag haben sich zwei Busse mit Klimaaktivisten aus Lippstadt, Paderborn, Soest und Welver auf den Weg nach Lützerath gemacht. Anke Victor, Sprecherin des Klimanetzwerks, hatte die Fahrmöglichkeit für das Klimanetzwerk organisiert und Sponsoren gesucht, damit die Busfahrt für die rund 20 Teilnehmer aus Lippstadt, davon zehn Mitglieder des Klimanetzwerks, kostenneutral war. Schon früh um 8 Uhr ging es in Erwitte los, die Ankunft an der Hauptbühne sollte um 12 Uhr sein. Damit das auch klappte, mussten die Aktivisten schon an der Autobahnausfahrt aus dem Bus steigen, denn die Busschlange auf der Autobahn wollte kein Ende nehmen. Alle Teilnehmenden aus unserer Region haben dann den Weg von rund zwölf Kilometern auf sich genommen, wobei sie teilweise durch Schlamm wateten. Die Organisation und die Kommunikation war durch ein mangelhaftes Mobilfunknetz vor Ort erschwert. 

Beeindruckende Demo für das 1,5 Grad-Ziel

„Für uns war es dennoch insgesamt ein wichtiger und interessanter Tag in Lützerath, da wir trotz Wind, Regen und Schlamm eine ruhige und friedliche Demo erlebt haben und es absolut beeindruckend war, wie viele Menschen sich für das 1, 5 Grad Ziel engagierten. Fridays for Future geht von 35.000 Demonstranten aus“, so Anke Victor. „Schön war auch, dass wir viele neue und interessante Kontakte zu anderen Klimaaktivisten knüpfen konnten“.

Langer Weg bis zur Haupttribüne, auf der um 12:30 Greta Thunberg als Rednerin erwartet wurde.

Mit dabei war auch der Patriot mit der Redakteurin Caroline Cegelski, die am Montag nach der Fahrt zu diesem Anlass eine ganze Seite mit Erfahrungsberichten veröffentlichte.  

Als die Lippstädter um 21 Uhr wieder zu Hause waren, erfuhren sie, dass die Demo wohl nicht überall so friedlich verlaufen war, wie sie selbst sie erlebt hatten, sondern dass es auch brutale Aktionen gegen die Polizei und andererseits auch Polizeigewalt gegeben hatte. Das Klimanetzwerk Lippstadt hat sich an diesen Ausschreitungen nicht beteiligt. 

Ärger über RWE-Deal der Landesregierung


Im Nachgang besteht großer Frust unter den Demonstranten, dass RWE in dem Deal mit der Schwarz-Grünen Landesregierung solche Zugeständnisse erhalten hat. RWE hatte das verbriefte Recht bis 2038 eine gewisse Kohle aus dem Tagebau zu fördern, aber man konnte davon ausgehen, dass sich ab 2030 die Förderung aufgrund von CO2-Zertifikaten nicht mehr lohnt. Nun wurde zwar die Jahreszahl vorgezogen, aber die Fördermenge nicht limitiert. „Da wir aber nur noch ein gewisses Budget an CO2 zur Verfügung haben, ist dieser Deal kein guter für den Klimaschutz. RWE und die anderen fossile Großkonzerne verhindern seit 40 Jahren den effektiven Klimaschutz. Hätten sie mit ihren Falschinformationen und Ablenkungsmanövern nicht den Klimaschutz behindert, dann wären wir heute nicht in dieser katastrophalen Krise“, erklärt Johanna Brühl vom Klimanetzwerk Lippstadt. 

Hoffnung auf Klagen von Klimaschützern 


Es bleibt also die Hoffnung, dass RWE erkennt, dass es sich aufgrund von Klagen nicht mehr rechnet, Kohle zu verstromen und selbst auf erneuerbare Energie setzt. Dr. Friederike Otto, Zuordnungsforscherin, die die Zusammenhänge von Extremwetterereignissen und Klimawandel untersucht sagt in diesem Zusammenhang: „Klimaklagen könnten ein großer systemischer Hebel sein, um das Geschäftsmodell emissionsintensiver Unternehmen zu verändern – wenn diese das wachsende Klagerisiko ernst nehmen – und damit einen grundlegenden Beitrag zum Klimaschutz leisten“.